Erste Unterwasserkrippe Europas

Ein Artikel von Michaela Tebaldi | 22.12.2021 - 09:20
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Europas erste Unterwasserkrippe © TVB Attersee-Attergau/Angelika Neuhofer

Eine klassische Krippe besteht aus dem Jesuskind, Maria und Josef, den drei Heiligen Königen sowie ein paar Schafen. All das findet man auch in der Unterwasserkrippe im Attersee – allerdings von der ideengebenden Künstlerin ganz neu interpretiert und mit Bezug zum Wasser.

Von Meerschafen, Korallen und drei Haien aus den Weltmeeren

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Die Krippenszene neu interpretiert © TVB Attersee-Attergau/Angelika Neuhofer

Vor 2 Jahren wurde die Idee zur ersten Unterwasserkrippe Europas geboren. Für die künstlerische Umsetzung konnte die Salzburger Künstlerin Mag. Isabella Heigl sowie die HTL Vöcklabruck gewonnen werden. Die größte Herausforderung war es, die Krippenszene neu zu interpretieren und das Element des Wassers miteinfließen zu lassen. Außerdem war die Wahl der Materialien eine Herausforderung. 
Das Ergebnis kann seit dem ersten Adventwochenende bewundert werden – für alle, die sich trauen, bei den aktuellen Temperaturen mit dem Tauchanzug unter Wasser zu gehen. Die heilige Familie wird in einer Unterwasserwelt dargestellt, die Figuren dafür adaptiert. So liegt das Jesuskind nicht in einer Krippe, sondern in einer Muschel, und die Gottesmutter Maria trägt eine Korallenkette. Die drei Weisen aus dem Morgenland erscheinen in Form von drei Haien, die aus den drei Weltmeeren angereist sind. Der Weihnachtsstern, der das Firmament der Krippenszene ziert, wird al Seestern dargestellt. Besonders originell ist die Umsetzung der Schafe – diese wurden zu „Meerschafen“. Dabei handelt es sich natürlich nicht um eine Schafrasse, sondern um eine Meeresschneckenart, die diesen Namen trägt und eine gewisse Ähnlichkeit mit den Namensvettern an Land besitzt. 
 

Christliche Symbolik unter Wasser

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Wer die Krippe besuchen möchte, muss zuerst in die Taucherausrüstung schlüpfen © TVB Attersee-Attergau/Angelika Neuhofer

Auch wenn die Darstellung auf den ersten Blick naiv oder kindlich wirkt, so hat sich die Künstlerin Isabella Heigl bei der Darstellung traditioneller christlicher Symbolik bedient. Die Korallenkette etwa ist in Italien ein altes Schutzsymbol für kleine Kinder, Perlen sind ein Hinweis auf die Kostbarkeit des Lebens, und die Darstellung von Fischen hat im Christentum eine sehr lange Tradition. Was die Auswahl der Materialien betrifft, die unter Wasser ganz besonderen Herausforderungen standhalten muss, so haben die Schüler der HTL Vöcklabruck Kreativität gezeigt und sich für ein eloxierendes Metall entschieden.
Wer sich selbst ein Bild machen möchte und die Unterwasserkrippe besuchen bzw. ertauchen möchte, kann dies noch bis zu Maria Lichtmess am 2. Februar 2022 bei der Taucheinstiegstelle Dixi - Pfahlbauhaus in Weyregg tun.