Trogir – die kleine Perle Kroatiens

Ein Artikel von REISEN-Magazin | 11.05.2020 - 10:33
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Entlang der palmengesäumten Uferpromenade bis zum Castell finden sich zahlreiche Cafés und Restaurants © cge2010/Shutterstock

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Trogir ist eine Insel, die leicht zu Fuß erkundet werden kann. Eine Steinbrücke führt vom Festland auf die Insel und eine Zugbrücke weiter auf die Insel Čiovo. © Alexey Fedorenko/Shutterstock

Neben Dubrovnik ist Trogir die einzige Stadt Dalmatiens, die ihr mittelalterliches Stadtbild erhalten hat und daher wie Dubrovnik als „Perle Kroatiens“ gilt.
Das kleine Museumsstädtchen mit 3.000 Einwohnern und so schmalen Toren, durch die kein Auto passt, liegt auf einer künstlichen Insel, die nur durch eine Steinbrücke mit dem Festland und eine Zugbrücke zur Insel Ĉiovo verbunden ist. Die Stadt ist ganz auf den Fremdenverkehr eingestellt, und sie lebt davon sehr gut.
Neubauten entstehen auf den grünen Ebenen vor der Stadt und auf der Insel Čiovo, während die Altstadt weiterhin unverändert bleibt. Unverändert seit mehr als 200 Jahren – und daher vermutlich weltweit der besterhaltene Komplex aus venezianischer Gotik und Renaissance.

Geschichte der "Ziegeninsel"

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Trogir ist abgeschottet durch Mauern und die Festung Kamerlengo. Über zwei Stadttore gelangt man in den Kern der Altstadt © Dreamer4787/Shutterstock

Verwinkelte Gässchen führen eng durch die Altstadt. In ihnen reihen sich oft zahlreiche Schmuckläden, Galerien und Boutiquen aneinander, bis sie schließlich durch einen Torbogen an Plätzen mit Kirchen, Palästen und Cafés enden.
Der Name „Trogir“ leitet sich von „Tragurion“, der Ziegeninsel, ab. So wurde die Insel genannt, als sich hier im 3. Jh. v. Chr. Griechen aus Siracus niedergelassen hatten. Die Stadt lag damals noch auf einer Halbinsel und wurde schließlich durch einen Kanal vom Festland getrennt. Die Römer bauten später Trogir zum Handelshafen aus. Im Laufe der Geschichte folgten viele Zerstörungen, Plünderungen und Aufstände. Es kamen Slawen und Awaren, die Sarazenen und Mongolen. Dann wurde 1420 ganz Dalmatien an den venezianischen Dogen verkauft, 1806 kamen die Franzosen und 1814 die Österreicher. Unter der k. u. k. Monarchie siechte die Stadt dahin; in sie wurde nicht investiert und blieb damit – ungewollt – in ihrer heutigen Form gut erhalten.
Weil Trogir die vergangenen Jahrhunderte als Provinznest galt und sich nicht nur die Machtverhältnisse verschoben, sondern auch die Handelsrouten geändert wurden, geriet die Stadt in Vergessenheit und es scheint heute so, als ob irgendwann ein Glassturz über sie gestülpt wurde. Ein Vorteil, der heute den Reiz dieser kleinen Perle aus Dalmatien ausübt.