Wanderung zum sagenumwobenen Teufelstein

Ein Artikel von Redaktion | 19.10.2015 - 11:09
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Der Teufelstein liegt auf 1.498 m Seehöhe und ist Teil der Fischbacher Alpen – in Gipfelnähe steht dieser sagenumwobene Felsen in bizarrer Form © Christiane Bartal

Der Teufelstein setzt sich aus drei großen übereinanderliegenden Felsklötzen zusammen, die eine Gesamthöhe von 6 m erreichen. Viele Legenden ranken sich um die Gesteinsformation, eine ungewöhnliche Kultstätte von überregionaler Bedeutung.

Aus geologischer Sicht handelt es sich bei den Felsen um das Ergebnis von Verwitterung, die außergewöhnliche Felsformen, wie diesen Stapel aus Felsplatten („Plattengneis“) hervorbringt. Seine Entstehung ist, wie bei anderen markanten Felsbildungen in den Ostalpen, auf unterschiedlich starke Verwitterung der Gesteinsschichten zurückzuführen und wird auch als Ofen bezeichnet.

Die Sage zur Entstehung

Nach dem Sündenfall wurde Luzifer vom Himmel in die Hölle verstoßen. Dort hielt er es wohl mehrere tausend Jahre aus, aber schließlich überkam ihn doch die Sehnsucht nach seiner ehemaligen Heimat. Er stellte sich vor die Himmelstür, wartete auf Gottvater und bat ihn um Wiederaufnahme unter die Engel im Himmel. Der liebe Gott wollte ihn nicht abweisen und sprach: "Wenn du in der Christnacht während der Heiligen Wandlung einen Turm bauen kannst, der bis in den Himmel reicht, so will ich deinen Wunsch erfüllen."

Wohl schien dem Teufel die gestellte Aufgabe etwas schwierig, doch war das Verlangen nach Erlösung aus der Höllenglut zu groß, um sie nicht zu probieren. Er zimmerte sich eine Kraxe und wartete in der Christnacht auf die befohlene Zeit. Als die Kirchenglocken den Beginn der Wandlung anzeigten, flog er zur Hohen Veitsch, fasste einen Riesenstein, lud ihn auf und trug ihn durch die Luft zur Fischbacher Alpe. Dort warf er ihn hin und flog ein zweites und ein drittes Mal. Aber noch wollte der Turm nicht in den Himmel reichen, so dass er schon ungeduldig wurde.

Deshalb nahm er einen ganz gewaltigen Felsblock, aber da brach die Kraxe, und der arme Teufel musste sie zusammennageln. Bevor er mit dieser Arbeit fertig war, begannen im Tal die Glocken zu läuten, die Wandlung war vorüber. Wild schnaubend vor Zorn und Wut schleuderte er den Stein nieder, so dass die Erde dröhnte und die Felstrümmer über die Wiese rollten.

Der Teufel musste wieder in die Hölle zurück. Der Berg aber, auf dem er den Turm bauen wollte und von dem heute noch einige übereinander geschlichtete Steine übrig sind, heißt seither "Teufelstein".

Wanderroute zum Teufelstein

Speziell im Herbst zu früher Stunde bietet die nebelverhangene Landschaft eine mystische Kulisse für Wanderungen auf den Spuren von Sagen. Von Peter Roseggers Waldheimat aus gibt es eine besonders schöne Wandertour zum Teufelstein. Seit vielen Jahren findet auch die traditionelle Wanderung zur Wintersonnenwende statt. Dieses traumhafte Naturschauspiel zeigt die Region von seiner schönsten Seite und stimmt auf das Weihnachtsfest ein (Wanderung von Fischbach/Zellerkreuz aus).

Wanderung Alpl – Teufelstein – Stanglalm – Alpl

Start der Wanderung ist Roseggers Waldschule am Alpl (970 m). Es geht entlang des Freßnitzbaches bis zum Lentkreuz (1.000 m), dann folgt man dem Wanderweg 740 Richtung Teufelstein (Einkehrmöglichkeit bei der Halterhütte ca. 100 Höhenmeter unter dem Teufelstein, nur im Sommer).

Vom Teufelstein marschiert man „Auf die Schanz“ und hier weiter den Weg 702/706 A (Zentralalpenweg/Mariazeller Weg) über den Heuberg und Walserkreuz (1.408 m) bis zur Waldheimat-Schutzhütte (ganzjährig geöffnet) auf die Stanglalpe (1.470 m). Vom Gipfel der Stanglalpe geht man den Zellerweg wieder retour bis zur Abzweigung Walserkreuz. Hier führt der Weg 731/702 übers Granegg (1.205 m) wieder zurück zum Ausgangspunkt der Wanderung, der Waldschule am Alpl.

Weglänge: 25,3 km. Gehzeit: ca. 7,5 Stunden

Unsere Route zur Wanderung finden Sie auf outdooractive.com.

Info: www.semmering-waldheimat-veitsch.com

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