Naturerlebnis Graggerschlucht

Ein Artikel von REISEN-Magazin/Christiane Bartal | 02.03.2022 - 08:56

Sanft plätschernd, stellenweise fast schon tosend, kommt uns der Ursprungbach entgegen. Wir folgen seinem Lauf flussaufwärts – zu seinem Ursprung. Auf dem Weg dorthin wird das Thema Wasser unser ständiger Begleiter sein.

Die Natur lesen – wie in einem Buch

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Am Kaskadenwasserfall erreicht der Ursprungbach den höchsten „Rauschpegel“ in der gesamten Graggerschlucht © Christiane Bartal

Wir befinden unsin einem schönen Fleckchen Österreichs mit romantischen Dörfern, von der Eiszeit geprägten Teich- und Moorlandschaften, kraftvollen Urquellen und weitläufigen Almen. All das wird malerisch umrahmt von sanften Berggipfeln. Ein Naturidyll. Der ideale Ort, um in sich zu gehen, die Umwelt bewusst auf sich wirken zu lassen oder auch aktiv zu erforschen. Genau das ist das Leitthema hier: „NaturLesen“. Und zwar in Form von NaturLese-Inseln zu unterschiedlichsten Themen mit Infotafeln in Form von überdimensionalen Büchern. Eine dieser NaturLese-Inseln befindet sich in Zeutschach – wir werden ihr auf unserer Wanderung später noch begegnen. Wer sich dem Thema u. a. aus philosophischer und spiritueller Sicht nähern möchte, ist im NaturLese-Park in Neumarkt goldrichtig. Riesige Skulpturen und Geländeformen, darunter ein keltischer Planetenbaumkreis, ein Nautilus-Schneckenhaus und eine Steinkathedrale, laden zum Nachdenken, Entdecken und Entspannen ein.

Erst Bionik, dann ab in die Graggerschlucht

Ausgangspunkt unserer Wanderung durch die Graggerschlucht zur Zeutschacher Ursprungsquelle ist der Parkplatz bei der Kneippanlage und Bionik-Erlebnisinsel in Mühldorf/St. Marein bei Neumarkt. Diese Strecke ist Teil der Via Natura – dem NaturLese-Weitwanderweg. Wir bewandern heute großteils Etappe 2, die von St. Marein nach Zeutschach führt.
Die Bionik-Erlebnisinsel besteht aus einem spiralförmigen Pfad, flankiert von Infotafeln über die spannende Wissenschaft, die sich mit der Verbindung von Biologie und Technik beschäftigt – ein Paradebeispiel dafür, wie der Mensch vom Vorbild Natur lernen kann. Das Prinzip des „Goldenen Schnitts“ wird hier beispielsweise aufgezeigt, und dass dieses exakte Größenverhältnis (1 : 1,6180 ...) nicht nur im Längenverhältnis unseres Arms zum ganzen Körper oder dem Verhältnis der Umlaufzeiten unserer Planeten, sondern auch in der Architektur antiker Tempel und sogar in musikalischen Kompositionen zu finden ist.
Derartiges erfährt man auf dem linken Weg der Spirale. Den rechten, parallel verlaufenden Weg nehmen die jüngeren Besucher: Hier reihen sich lustige Mitmachstationen aneinander, die auch Kindern anregende Denkanstöße geben. Wie könnten wir etwa diese kleinen, genialen Widerhaken der Klette nachbauen und nutzen? Und warum bauen Bienen ihre Waben ausgerechnet sechseckig? Mit vielen Fragen und gelösten Rätseln im Kopf lassen wir die Bionikinsel hinter uns und tauchen ein in das wildromantische Naturabenteuer Graggerschlucht. 
Der Themenweg „Lebensquelle Wasser“ schlängelt sich mal links, über mehrere Holzbrücken, und mal rechts entlang des Baches dahin. Tafeln informieren über den Wasserkreislauf der Erde, unseren alltäglichen Wasserverbrauch und über die Entstehung des Grundwassers. Hier stand auch einst eine Getreidemühle, die Hillbergermühle. Ihre spärlichen Überreste zeugen noch von der Bedeutung des Wassers und vor allem der Erfindung der Wasserräder. 

Die Route zur Wanderung finden Sie auch auf outdooractive.com.

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