Ein Himmel aus Blauregen

Ein Artikel von Michaela Tebaldi | 21.04.2020 - 09:32
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Nur wer Tickets zur richtigen Zeit ergattert hat, kann einen Spaziergang unter dem Blütenmeer machen © Lifebrary/shutterstock

Der Blauregengarten Kawachi Fujien liegt ein wenig westlich der Stadt Kitakyushu in Japan. Jedes Jahr wird dieser Park von Ende April weg für einige Wochen lang zum Magnet für Naturliebhaber. Genau um diese Zeit herum verwandeln sich die beiden 100 m langen Tunnel aus Blauregen in ein Blütenmeer.  

Atemberaubendes Naturschauspiel in Blau

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Ende Mai verwandeln sich die Tunnel im Blauregengarten in ein Blütenmeer © 9Air/shutterstock

Der Chinesische Blauregen, auch Glycinie (lat. Wisteria sinensis) genannt, ist eine wüchsige Kletterpflanze, die auch gerne an Hauswänden emporklettert. Mit seinen blau bis blasslila Blüten zählt er zu den beliebtesten Kletterpflanzen für den Garten. Die Blütentrauben stehen meist dicht an dicht und umhüllen die knorrigen Äste und Stämme mit einer üppigen, blassblauen Blütenfülle. Dazu verströmen sie einen zarten Duft, der auch Bienen undf zahlreiche andere Insekten anlockt.
Wer dieses atemberaubende Schaupiel erleben möchte, muss sich schon frühzeitig um Eintrittskarten bemühen. Der Park öffnet nämlich nur zweimal pro Jahr: im Frühling zur Blauregenblüte und dann erst wieder im Herbst. Da man die Tickets schon im Voraus kaufen muss, ist es ein wenig dem Glück überlassen, ob man die Blauregentunnel auch wirklich zu ihrer Hauptblüte besichtigen kann.

Wanderung zum Berg Hiko

Die Stadt Kitakyushu lockt allerdings nicht nur mit dem brühmten Blauregen – auch eine Wanderung auf den Berg Hiko gehört zu den absluten Höhepunkten rund um die japanische Hafenstadt. Hikosan, wie es auf Japanisch genannt wird, war das Ausbildungszentrum der buddhistischen Shugen-do-Schule.  Noch heute ist der Berg ist bekannt für seine Tempel und Schreine. Die schönste Reisezeit dafür ist der Spätherbst, wenn sich die Blätter des Waldes von Grün nach Rot verfärben. Ein imposantes Farbspiel der Natur!

Historischer Moji-Hafen

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Den Moji-Hafen prägen zahlreiche Gebäude im westlichen Stil © yyama/shutterstock_

Der Hafen von Kitakyushu überrascht mit seiner Architektur. Viele der Häuser dort erinnern nämlich so gar nicht an den typisch japanischen Stil. Dort kann man zahlreiche historische Gebäude aus dem späten 19. Jahrhundert sehen. Zu jener Zeit wurde der Moji-Hafen aufgrund seiner Kohleexporte zum „besonderen nationalen Hafen“ erklärt. In der Folge siedelten sich etliche Finanzinstitute und Handelsunternehmen an, die Gebäude im westlichen Stil errichten ließen, welche der Stadt heute noch ihren besonderen Flair verleihen.