Franz von Assisi ehrte die Tiere genauso wie die Menschen © canadastock/Shutterstock
Franz von Assisi war in jungen Jahren kein Kind von Traurigkeit. Als Sohn eines reichen Tuchhändlers in Assisi geboren, liebte er Feste und ausschweifende Unterhaltungen. Erst im Alter von 20 Jahren machte er eine Veränderung durch. Im Zuge von Kämpfen zwischen Assisi und Perugia wurde Francesco gefangen genommen und musste ein Jahr lang ins Gefängnis. Die Gefangenschaft und eine schwere Erkrankung führten dazu, dass der junge Mann sein Weltbild änderte und geläutert daraus hervorging.
Zwei Jahre später kehrte er einer göttlichen Vision folgend dem Soldatenleben komplett den Rücken und ließ sich in Assisi nieder. Er sagte dem Reichtum ab, verschenkte Geld an die Armen und kümmerte sich um Leprakranke und Bedürftige der Stadt. Als Demonstration seiner Bescheidenheit und der Verachtung gegenüber den Reichen entledigte er sich sogar seiner Kleider und ging nackt durch die Straßen. Viele sahen ihn damals als verrückt an.
Bruder Sonne, Schwester Mond
Doch Francesco übte eine ganz eigene Faszination auf viele Menschen aus. Er sammelte Gleichgesinnte um sich, und der Kreis seiner Anhänger wuchs stetig. 1211 stellten ihm die Benediktiner die kleine Kirche Santa Maria degli Angeli unterhalb von Assisi zur Verfügung, wo er mit seinen Gefährten zusammenkam. Dort baute er auch einige einfache Hütten, die sich später zum Stammkloster der Franziskaner entwickelt haben.
Franz von Assisi reiste viel, um seine Lehre zu verbreiten und gründete zahlreiche Klöster. So verbreiteten sich die Franziskaner auf der ganzen Welt und leisteten einen entscheidenden Beitrag in den Bereichen Armenpflege, Seelsorge und Predigt. Es waren seine Sanftmut, seine Demut gegenüber den Armen und sein Respekt vor der Natur, die die Menschen an Franz von Assisi faszinierten. Sein berühmter Sonnengesang „Bruder Sonne, Schwester Mond“ spiegeln seine Haltung wider. Er predigte den Menschen genauso wie den Steinen, den Bäumen und Tieren.
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