Knude Fyr: Leuchtturm verschwindet im Sand

Ein Artikel von Michaela Tebaldi | 16.10.2021 - 10:58
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Leuchtturm Rubjerg Knude Fyr © JakubD/Shutterstock

Ganz im Norden Dänemarks, wo die Nordsee besonders rau ist, steht der Leuchtturm namens Rubjerg Knude Fyr. Genau an der Kliffküste zwischen Lønstrup und Løkken. Erbaut wurde er im Jahr 1900  damals war der Leuchtturm ein wichtiger Orientierungspunkt für die Seefahrer der dänischen Gewässer. Durch Erosion wird die Kliffküste jährlich in unterschiedlichem Ausmaß abgetragen. Dadurch bildet sich eine Steilküste mit vorgelagertem Sandstrand wechselnder Breite. Der Leuchtturm bildet den höchsten Punkt dieser Steilküste

Ab dem Jahr 1910 wurde aber so viel Sand zwischen Meer und Leuchtturm geweht, dass der Turm leicht darin versank. Man versuchte, die Verwehungen mit Pflanzen zu mindern, was nicht gelang. 
Bei seiner Errichtung hatte der Rubjerg Knude Fyr eine Höhe von 23 Metern. Kontinuierlich verlor er mit den Jahren an Höhe. Küstenerosion, Wind und Wanderdünen verschlangen den Leuchtturm. In den 1950er Jahren entfernte man die Pflanzen wieder und schaufelte den Leuchtturm so gut es ging frei. Die Dünen ließen sich aber nicht abhalten und wuchsen weiter hinauf, bis sie schließlich das Licht des Leuchtturms erreichten und blockierten. Am 1. August 1968 leuchtete der Rubjerg Knude zum letzten mal. 
 Im Jahre 1990 wurde das Gebiet unter Naturschutz gestellt, und die Düne durfte von da an frei bewandert werden. Kurioserweise wurde auch das Sandflugmuseum, das unweit des Leuchtturms errichtet wurde, vom Dünensand verschlungen und im 2002 schließlich geschlossen.