Rasierklingenscharfe Kalknadeln

Ein Artikel von Michaela Tebaldi | 14.01.2022 - 11:18
shutterstock_1528284632.jpg

Hängebrücken führen in schwindelerregender Höhe über die Schluchten © Framalicious/Shutterstock

„Mitsingitsinina“, kurz „Tsingy“  stehen im Mittelpunkt des Tsingy de Bemarah Nationalparks auf Madagaskar. Die auffälligen Gesteinsformen sind Kalksteinnadeln, die sich rasierklingenscharf bis zu 130 m hoch in den Himmel erheben. 

Tsingy Nationalpark: UNESCO Weltnaturerbe

shutterstock_1185147451.jpg

Tsingy de Bemaraha Nationalpark in Madagascar © Michail_Vorobyev/Shutterstock

Der klingende, aber schwer zu merkende Name „Mitsingitsinina“ ist madagassisch und bedeutet so viel wie „auf den Zehenspitzen gehen“. Über die Einzigartigkeit dieses Ortes ist man sich schon sehr lange bewusst: Seit 1927 steht die fantastische Landschaft der Tsingys in der Region von Bemaraha als Nationalpark auf über 150.000 ha unter Schutz, und im Jahr 1990 wurde der Nationalpark offiziell zum UNESCO Weltnaturerbe ernannt.
Für Reisende ist der Besuch des Nationalparks durchaus ein Abenteuer. Alleine die Anreise hat es in sich: Die Distanz zur Hauptstadt Antananarivo beträgt zwar gerade einmal 300 km, die sind aufgrund der schlechten Straßenverhältnisse allerdings nicht allzu rasch schaffbar. Je nach Wetterlage sind gut und gerne mehrere Tage einzurechnen. Zu dieser Erschwernis gesellt sich auch das Klima im 150 bis 700 m hohen Schutzgebiet. Es erweist sich als tropisch heiß, mit einer besonders heißen Regenzeit von November bis März (Höchsttemperaturen von bis 39 °C). In dieser Periode ist von einem Besuch abzuraten, da das Gelände wegen der abfließenden Regenmassen nur schwer zugänglich ist.