Triel vom Aussterben bedroht

Ein Artikel von Michaela Tebaldi/Birdlife | 23.01.2023 - 11:13

Nicht nur in Österreich, auch in ganz Europa haben die Bestände des Triel stark abgenommen. Im Auftrag des Forum mineralische Rohstoffe führte Birdlife Österreich ein Monitoring durch, das besorgniserregende Daten lieferte.

Neuer Lebensraum: Kiesgrube

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Gezielte SChutzmaßnahmen sollen den Triel vor dem Aussterben bewahren © Tali'Zorah/Shutterstock

Der Triel, auch „Haadhendl“ genannt, ist ein verborgen lebender und vorwiegend in der Nacht und Dämmerung aktiver Steppenvogel. Die Vogelart ist schon seit 140 Jahren im niederösterreichischen Steinfeld beheimatet. Bis zum Ende des 19. Jh. hatte der Triel sein Hauptvorkommen an der damals unregulierten Donau und besiedelte auch steppenartige Kulturlandschaften, wie trockene Ackerbau- und Weidegebiete.
Aufgrund von Regulierungen und weiteren tiefgreifenden Veränderungen der Landschaft musste sich das Tier ein neues zu Hause suchen. Heute nutzt der Triel als Lebensraum militärische Übungsgebiete und vor allem Rohstoffgewinnungsstätten wie Sand- und Kiesgruben

Schutzmaßnahmen für den Triel

Um den aktuellen Bestand zu ermitteln, fand das Monitoring von 1. April bis 15. Mai 2022 statt. 29 Kartierer führten die Erhebung auf insgesamt 65 verschiedenen Beobachtungspunkten durch. Das Ergebnis ist alarmierend. Nur mehr vier Reviere und drei Einzelnachweise konnten dabei festgestellt werden. Von den vier Revieren befinden sich drei in Kiesgruben und eines auf den Trockenrasen des Truppenübungsplatzes Großmittel. Dies verdeutlicht einmal mehr, wie wichtig diese Sekundärlebensräume für die Erhaltung einer vom Aussterben bedrohten Art sind.
Für den Rückgang des Triels sind Motocross-Aktivitäten, Spaziergänger mit freilaufenden Hunden, nächtlicher Autoverkehr über Feldwege und ungünstige Witterungsbedingungen in den Jahren 2017 und 2018 verantwortlich. 
Auf Basis aktueller Zahlen möchte man geeignete Schutz- und Erhaltungsmaßnahmen für den Triel zu entwickeln. Dazu zählen lebensraumverbessernde Maßnahmen innerhalb der Triel-Kiesgruben wie Entbuschung, Entwicklung von lückigen gehölzfreien Halbtrockenrasen auf den Sohlflächen der Kiesgruben, genauso wie die Einzäunung von größeren Triel-Schottergruben gegen Störung durch Motocrossfahrer und ein Besucherlenkungskonzept.