Radtour durchs Retzer Land

Ein Artikel von Michaela Tebaldi | 25.01.2022 - 11:28
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Die Windmühle in Retz ist das Wahrzeichen der Stadt © Weinviertel Tourismus/www.pov.at

In Retz, wohl einem der berühmtesten Weinbauorte Niederösterreichs, startet die Weinerlebnistour. Der historische Hauptplatz mit seinen malerischen Hausfassaden und dem 57 m hoch aufragendem Rathausturm ist beeindruckend. Von hier oben hat man übrigens einen weiten Blick über die Stadt und die umliegenden Weinberge. Zuerst muss man nur schmale Wendeltreppe mit 128 Stufen überwinden.
Unter der Stadt kann man im Erlebniskeller ein weitverzweigtes Labyrinth aus Kellersystemen entdecken. Etwa 20 km lang sind die geheimnisvollen unterirdischen Wege, die man im Rahmen einer Führung kennenlernen kann. 
Auch die Windmühle, das bekannte Wahrzeichen von Retz ist einen Besuch wert. Von Johannes Tobias Bergmann erbaut, wurde sie nach Jahrzehnten einträglicher Mahlarbeit 1924 stillgelegt. Von niederländischen Windmühlenbauern restauriert, dreht und mahlt sie heute wieder – als einzige betriebsfähige, vollständig eingerichtete Windmühle in Österreich. Ein technisches Denkmal von großem kulturhistorischem Wert.

Idyllische Kellergassen

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Maulavern Kellergasse in Zellerndorf © Weinviertel Tourismus/Herbst

Die Weinerlebnistour startet und endet im mittelalterlichen Retz und führt im Uhrzeigersinn durch die umliegenden Gemeinden. 80 km lang ist der Radweg, auf dem man allerhand Wissenswertes über den Wein, seine Eigenschaften und den Anbau im Weinviertel erfahren kann. Kosten sollte man ihn natürlich auch. Am besten geht man die Tour gemütlich an und verlängert lieber um einen Tag, anstatt sich unnötig zu hetzen. 
Interessant ist z.B. die Kellergassenführungen in der „Maulavern“ in Zellerndorf. So wird die Kellergasse hier genannt. Die Maulavern Kellergasse ist eine der schönsten und längsten Kellergassen im Weinviertel. Im Kellermuseum erfährt man alles über den Wein der Gegend.
Die Öhlbergkellergasse in Pillersdorf ist genauso interessant: Romantische Gebäude zieren die Gasse und geben zwischendurch den Blick auf Retz frei. Jeden Samstag gibt es einen geführten Kellergassen-Spaziergang.

Von Schrattenthal zum heiligen Stein

In der mehrfach prämierte Veltliner-Hochburg Röschitz sollten Sie unbedingt einen Stopp einlegen. Denn es bietet interessante Einblicke in die Geschichte des Weinbaus. Und in Schrattenthal befinden Sie sich in der kleinsten Weinbaustadt Österreichs. Hier sind namhafte Winzerfamilien zu Hause, deren Weingärten sich bis hinauf zu den Wäldern am Manhartsberg erstrecken. Einen Besuch wert ist hier das Schloss mit seiner spätgotischen Schlosskirche, dem barocken Schüttkasten sowie dem mittelalterlichen Hungerturm mit seinem Verlies.
Wenn Sie in  in Waitzendorf vorbeikommen, sollten Sie das Panorama von der Europawarte aus genießen. Und zu guter Letzt geht es noch nach Retzbach, wo der „Heilige Stein“ liegt. Dabei handelt es sich um einen Schalenstein, der vermutlich schon in prähistorischer Zeit als Kultplatz diente. Er ist mind. 50.000 Jahr alt und wird dem Totenkult zugeschrieben. Der Opferstein diente als Kultstein, wo durch Ausreiben der Schalen das Fruchtbarkeitsritual symbolisiert wurde. Von einen geneigten Steg mit einer elliptischen Form aus hat man einen besonders guten Ausblick auf das Areal. 

 

Länge: 80,94 km
Dauer: 1 Stunde 15 Minuten
Schwierigkeit:
leicht
Verlauf: Retz – Unternalb – Watzelsdorf - Zellerndorf – Deinzendorf - Dietmannsdorf – Rohrendorf an der Pulkau – Röschitz - Roggendorf – Klein-Jetzelsdorf – Groß-Reipersdorf – Pulkau – Leodagger – Obermixnitz - Weitersfeld – Untermixnitz – Waitzendorf – Schrattenthal – Obermarkersdorf – Obernalb – Retz – Oberretzbach – Unterretzbach – Kleinhöflein – Kleinriedenthal – Kleinhöflein – Retz