Ein Mäander der Thaya nach der Wiederanbindung im Juli 2019 © viadonau
Unter dem Projekttitel „Thaya Wellendynamik“ soll die Thaya zwischen Österreich und der Tschechischen Republik wieder näher an die Natur geführt werden. Ziel ist eine umfangreiche Renaturierung der Thaya im Bereich von Bernhardsthal bis Hohenau an der March – in österreichisch-tschechischer Zusammenarbeit.
Mehr Flusskilometer für mehr Artenvielfalt
Durch die wasserbautechnischen Regulierungsmaßnahmen im letzten Jahrhundert wurden die Dynamik und die Vielfalt des Lebensraums an der Thaya stark reduziert und eingeschränkt. Durch die Regulierung der Grenzstrecke der Thaya in den 1980er-Jahren wurde das Flussbett weitgehend fixiert und die Grenzstrecke der Thaya um 3,2 km (von 19,4 km auf 16,2 km) verkürzt.
Die Thaya soll nun wieder ihren Verlauf einnehmen und die Artenvielfalt rund um den Fluss gefördert werden. Die beiden Projektpartner viadonau und Povodí Moravy haben schon im Rahmen früherer Projekte zusammengearbeitet, um die Weichen für eine Renaturierung der Thaya zu stellen. Neben dem Belassen von Totholz, dem Belassen ungesicherter Bereiche sowie dem Entfernen von Uferschutzbauten wurde besonders auch die Wiederanbindung von – im Zuge der Regulierung – abgetrennten Mäandern empfohlen.
Heute sind die beiden Mäander bereits an den Fluss angeschlossen, was kein leichtes Unterfangen war. Denn aufgrund der Festlegung der Staatsgrenze in der Flussmitte musste auch der bestehende Durchstichbereich erhalten bleiben. In einem bilateralen Planungsprozess unter Einbindung von Experten aus Hydrologie, Ökologie sowie der Staatsgrenze konnte letztlich eine Lösung gefunden werden, welche die Bedingungen der Staatsgrenze einhält und den Lebensraum verbessert – und mit der beide Staaten einverstanden waren.
Im Rahmen des aktuellen Projektes „Thaya Wellendynamik“ sollen noch dieses Jahr vier Mäander auf österreichischer Seite angebunden und vier Mäander auf tschechischer Seite optimiert werden.
