Genussradtour zur steirischen Hirschbirne

Ein Artikel von Michaela Tebaldi | 20.09.2022 - 12:57
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Die Pfarrkirche von Pöllau wird auch "Steirischer Petersdom" genannt © Karl Allen Lugmayer/Shutterstock

Die barocke Pfarrkirche von Pöllau ist Teil eines ehemaligen Augustiner-Chorherrenstifts – im Volksmund wird sie auch gerne als „Steirischer Petersdom“ bezeichnet wird. Somit wäre das Geheimnis um das "Rom der Oststeiermark" gleich gelöst. Die gut 20 km lange Radtour, bei der der Genuss im Vordergrund stehen soll, kann man entweder von Pöllau oder von Hartberg aus starten. Auf dem Weg warten allerlei kulinarische sowie kulturelle Freuden auf die Radler.

Von römischen Villen und steirischen Hirschbirnen

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Die Oststeiermark geizt nicht mit ihren Früchten, vom Wein über den Apfel bis zu Hirschbirne und Kürbis © Steiermark Tourismus/Harry Schiffer

Wir starten die Radtour in Hartberg, genauer gesagt am Hauptplatz. Die gut erhaltene historische Altstadt kann mit  Gebäuden aus dem 12. Jh. aufwarten, wie z.B. den Hartberger Karner, eines der bedeutendsten Bauwerke der Romanik in Österreich. Vom Stadtzentrum führt der Radweg hinaus aus der Stadt Richtung Westen. Nach wenigen Kilometern erreicht man den Ort Löffelbach, wo man die Villa Rustica besichtigen kann. Dabei handelt es sich um einen großen römischen Landsitz aus dem 2. und 3. Jh. n. Chr., dessen Grundmauern sehr gut erhalten sind. Gleich in der Nähe kann man sich den Buschenschänken und Vinothek stärken und ein gutes Tröpfchen steirischen Wein genießen. 
Weiter geht die Reise nach Schönau, wo man unbedingt eine Rast einlegen sollte, um von der Hirschbirne bzw. den Erzeugnissen er oststeirischen Frucht zu probieren. Dieses besondere Obst stammt von einer alten steirischen Birnbaumsorte ab, deren Name auf das Wort „Herbst“ zurückzuführen ist. Größere Bestände dieser Bäume sind nur noch im Naturpark Pöllauer Tal erhalten – wo die Bauern mit traditionellem Wissen aus den Birnen wahre Köstlichkeiten (Hirschbirnensaft, Hirschbirnenmost, Edelbrände, Essig oder die vitaminreichen Kletzen) zaubern.

In den Naturpark Pöllauer Tal

Über das Schönaudorf, wo wir im Ortskern nach rechts abbiegen, radeln wie dann durch einen wunderschönen Mischwald weiter. Vorbei am „Pferdeland Pöllauer Tal“ geht es flussaufwärts entlang der Safen. Wer mag, kann beim „Platzerl am Bach“ pausieren und die Füße im Wasser baumeln lassen. Dem Safental entlang geht es schließlich bis nach Pöllau. Imposant erhebt sich hier einerseits die Pfarrkirche und Schloss Pöllau und andererseits Richtung Nordosten die hochgotische Wallfahrtskirche Pöllauberg. Am Hauptplatz haben wir unser Ziel erreicht und freuen uns darauf, zum Abschluss noch den Schloss- und Aupark mit Freiluftklassenzimmer, Wurzelschaugarten und Hirschbirn hirsch´n-Station zu erkunden.

Weglänge: 21 km
Dauer: 2 Stunden
Schwierigkeit: leicht
Info: www.oststeiermark.at