Das gemalte Haus von Graz

Ein Artikel von REISEN-Magazin | 20.03.2023 - 10:31

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Die Fassade des "Herzogshofs", auch "Gemaltes Haus" genannt, ist komplett bemalt © Carinthian/Shutterstock

Als Hauptgeschäftsstraße der Altstadt reicht die Herrengasse vom Hauptplatz zum Platz am Eisernen Tor. In der Fußgängerzone zieren grüne Gastgärten das Straßenbild. Die zahlreichen Cafés laden an schönen Tagen zum Verweilen und Genießen ein.
Eines der architektonischen Schmuckstücke in der Grazer Herrengasse ist das sogenannte „Gemalte Haus“, auch bekannt als „Herzogshof“. Um 1742 erhielt das Gebäude in der Herrengasse 3 eine in Österreich einzigartige Fassadenbemalung. 

Griechische Sagen im Großformat

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Die Szenen aus der griechischen und römischen Mythologie stammen von Barockmaler Johann Mayer © monysasu/Shutterstock

Der Barockmaler Johann Mayer wurde damals mit der Gestaltung der Fassade beauftragt. Davor (Anfang des 17. Jh.) zierten Malereien von Giovanni Pietro de Pomis das Haus. Er war der Hofmaler des damaligen Landesfürsten und späteren Kaisers Ferdinand II. Noch früher, Mitte des 14. Jh., als das Haus das erste Mal in Überlieferungen erwähnt wurde, verkehrten hier die steirischen Herzöge und vergaben Lehen an ihre Untertanen. Aus diesem Grund ist das "Gemalte Haus" auch heute noch als Herzogshof bekannt.

Im Jahr 1742 wechselte das Gebäude sein Erscheinungsbild schließlich grundlegend. Der Maler Johann Mayer verewigte auf der Fassade Szenen aus der griechisch-römischen Mythologie – etwa Bildnisse von Göttern, Szenen aus Heldensagen sowie Büsten der Dichter Vergil und Ovid und regt ihre Betrachter zum Staunen an. In der flächigen Bemalung, die ein Ausmaß von 220 m2 hat, herrschen Gelb-, Ocker und Rottöne vor. Hier kann man länger verweilen, die griechischen Helden auf ihren Pferden begutachten und sich in die Geschichten der damaligen Dichter vertiefen.