Das Zwitschern der Vögel, der Duft der Bäume, die frische Luft – bei einem Spaziergang durch den Wald fühlen wir uns auf Anhieb besser. Mehr lesen ...
Mystische Sagen ranken um das türkis schillernde Wasser der Blauen Quelle bei Erl © Trambitski/Shutterstock
Erfrischende 8,1 °C beträgt die Wassertemperatur der Blauen Quelle bei Erl im Kufsteiner Land, aus der jede Sekunde rund 700 Liter reinstes Trinkwasser sprudeln. Zum Baden eignet sie sich eher nicht. Das Wasser der Quelle wird aber gerne von Einheimischen und auch Ausflüglern in Flaschen abgefüllt, da es ganz besondere Eigenschaften besitzen soll.
Der Wassermann der Blauen Quelle
Die Blaue Quelle liegt besonders idyllisch hoch über dem Unterinntal, etwas außerhalb der Gemeinde Erl. Sie ist das älteste Naturdenkmal von Tirol und zeigt sich als kleiner See, der in türkisblau schillernden Farben leuchtet. Da man sich die intensiven Farben lange nicht erklären konnte, griff man auf mystische, sagenhafte Erklärungen zurück.
So erzählt man sich, dass einst in dem kleinen See, der von der Blauen Quelle gespeist wird, ein unheimlicher Wassermann mit grünen Zottelhaaren gehaust haben soll. Manche sprechen dem Unhold böse Absichten zu und warten davor, von ihm in die Tiefe gezogen zu werden. Anderen Sagen zufolge war der Wassergeist eher gutmütig und zeigte heiratswilligen Mädchen das Abbild ihres zukünftigen Ehemannes auf dem Wasserspiegel. Und wer große Sorgen hatte, der erzählte diese einem Kieselstein und warf ihn zum Wassermann ins türkisblaue Nass. Dieser verwahrte die Steine tief unten am Teichgrund in einer Truhe und erleichterte die Menschen von ihren Sorgen.
So märchenhaft diese Geschichten auch sein mögen – heute weiß man, dass es kein Wassergeist, sondern die Armleuchteralgen sind, die für das besondere Schimmern der Quelle verantwortlich sind.
Den Ort Erl kennen die meisten vermutlich wegen der Erler Passionsfestspiele, die in der Tiroler Gemeinde alle 6 Jahre abgehalten werden – schon seit 400 Jahren. Erl ist damit der älteste Passionsspielort im deutschsprachigen Raum. Das nächste Mal ist es 2025 wieder soweit.