Faschings-Höhepunkte in Österreich

Ein Artikel von Redaktion | 15.01.2015 - 10:35

Mödling/NÖ: Faschingsumzug mit tierischen Narren

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Im Jahr 2014 lautete das Motto des Mödlinger Faschingsumzug "Narren hier, Narren da, zu Mödlings 1111. Jahr" © myfotohome.at

Seit 46 Jahren bringen die Einwohner aus der Region um Mödling in Niederösterreich bei einem bunten Umzug das Publikum zum Lachen.

„Von Maus und Spatz bis Hund und Katz!“ lautet das Motto des Faschingsumzugs in Mödling, der heuer am 15. Februar 2015 ab 14.11 Uhr an der Mödlinger Hauptstraße über die Bühne geht. Da präsentieren kreative Mödlinger ihre meist selbst geschneiderten Kostüme und prunkvoll verzierten Wägen und regen Beobachter, die die Straße säumen, zum Schmunzeln an. Für musikalische Unterhaltung ist ab 13.11 Uhr bei einem Konzert mit mehreren Musikgruppen am Hyrtplatz vor der Waisenhauskirche gesorgt.

Murtal/Stmk: Buntes "Faschingsrennen"

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"Faschingsrennern" im Murtal © ikarus.cc, LammTom

Am Rosenmontag bekommen die Einwohner des steirischen Murtals Besuch von den „Faschingsrennern“, die nach altem heidnischen Brauch den Winter vertreiben.

Zum Geräusch der Schellen und Glocken marschieren die „Faschen“ mit ihren bis zu 2 m hohen, bunt geschmückten Kappen auf. Scherenschleifer, Schirmmacher und Schinder bieten ihre Dienste feil. Eine Gruppe geschminkter Musikanten begleitet den Umzug, der vom „Wegauskehrer“ angeführt wird.

Den Höhepunkt des Treibens bildet die Hochzeit des sogenannten „Brautpaars“, eines Bräutigams im Anzug und einem als Braut verkleideten Herrn, das die Dorfgemeinschaft im Anschluss an die außergewöhnliche Vermählung zum abendlichen Feiern lädt.

Zu sehen gibt's das bunte Spektakel in den Orten Ranten, St. Peter am Kammersberg, Krakauebene und Krakaudorf. Traditionell muss der Umzug um 19 Uhr beendet sein, die Männer brechen daher schon vor dem Morgengrauen auf.

Bad Aussee/Stmk.: „Flinserln“ – die alpenländischen Venezianer

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Die Ausseer "Flinserln" schreiten am Faschingsdienstag stolz und elegant durch die Straßen von Bad Aussee © TVB Ausseerland, Salzkammergut-Griese

Am Faschingsdienstag tänzeln hinter kostbaren Larven und Gewändern verborgene Männer und Frauen mit kleinen Gabensäcken und in Begleitung von Musikanten durchs steirische Bad Aussee: Dann haben die „Flinserln“ ihren großen Auftritt. Ihre prunkvollen Gewänder, die von Generation zu Generation weiter vererbt werden, sollen einst durch den Salzhandel aus Venedig nach Bad Aussee gekommen sein. Die unzähligen Pailletten oder „Flinserln“, die an den Kostümen befestigt sind, brachten den Figuren ihren Namen ein.

Den „Flinserln“ folgen die „Trommelweiber“: Die in Damennachthemden gehüllten Herren ziehen mit Trommeln und Trompeten durch den Ort und tragen Masken, damit sie von den vertriebenen Dämonen nicht wieder erkannt werden.

Bad Ischl/OÖ: „Faschingsverbrennen“

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Beim "Faschingsverbrennen" wird eine Strohfigur brennend dem Wasser der Traun übergeben © Foto Rohn, TVB Bad Ischl

Alljährlich am Aschermittwoch verabschieden die Einwohner Bad Ischls beim „Faschingsverbrennen“ den Winter. Dabei tragen die Einwohner Bad Ischls eine Strohfigur, die den Fasching darstellen soll, in einem von der Musik begleiteten Umzug durch die Stadt. Auf der Steinfeldbrücke angekommen, findet das andächtige „letzte Gebet“ statt, bei dem alle Teilnehmer gemeinsam um den Winter trauern. Danach tragen kräftige Männer die Strohfigur in die Traun, zünden sie an und übergeben sie lodernd dem Wasser des Traunflusses.

Traunkirchen/OÖ: Der „Mords'gschicht“ lauschen

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Seit mehr als 100 Jahren tragen elegant gekleidete Herrn jeden Faschingssonntag in Gasthäusern in Traunkirchen die "Mords"gschicht" vor © Mords"gschicht

Am Faschingssonntag zwischen 14 und 22 Uhr ziehen 8 Herren, in elegantem Frack mit Zylinder gekleidet, im oberösterreichischen Traunkirchen von Gasthaus zu Gasthaus. Sie singen Lieder über heitere Begebenheiten des vergangenen Jahres, darunter kuriose Geschehnisse in der Gemeinde und Missgeschicke der Ortsbewohner.

Neben einer Gitarre begleiten Karikaturen auf Bildtafeln die gesungenen Geschichten. Als Gegenleistung freuen sich die eleganten Sänger etwa über ein gemeinsames Essen oder eine kleine Spende. Der Brauch, dessen Aufführung die Einwohner Traunkirchens jedes Jahr gespannt entgegen fiebern, geht bis ins Jahr 1912 zurück.
Heuer starten die Sänger ihre Tour um 14 Uhr im Symposionhotel Post in Traunkirchen.

Bregenz/Vbg.: „Gealdbittelwäsch“ in der Oberstadt

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Die Bregenzer Oberstadt ist am Aschermittwoch Schauplatz der "Gealdbittelwäsch" © Curt Hube

Weil das Geld während der Feierlichkeiten rund um die Fasnacht zur Neige geht, steht am Aschermittwoch im Vorarlberger Bregenz die „Gealdbittelwäsch“ auf dem Programm.

Der Brauch der „Gealdbittelwäsch“ steht für das Vergängliche und ist zugleich ein Nachruf auf die närrischen Tage des Faschings: Am Aschermittwoch, dem 18. Februar 2015 treffen sich die in weiße Kleider gehüllten Einwohner der Bregenzer Oberstadt und spazieren in einer Prozession zum Hugo-von-Montfort-Brunnen. Dort ziehen sie unter den Klängen eines Trauermarsches ihre vom Fasching ausgebeuteten Geldtaschen durchs Wasser. Anschließend erleuchtet ein Feuerwerk den Himmel, bevor sich die Teilnehmer bei einem Heringsschmaus in den umliegenden Gaststätten gegenseitig Trost spenden.