Um den Kuss der steinernen Jungfrau kämpfen die jungen Männer in Weitensfelden in Kärnten © Weitensfelden
Das Wort "Pfingsten" entstand aus dem griechischen Wort "Pentecosta", der fünfzigste (Tag), denn das erste Pfingstfest wurde laut Apostelgeschichte am "Fest der (Weizen-)Ernte" fünfzig Tage nach dem österlichen Paschafest gefeiert. Durch den variablen Ostertermin variiert auch Pfingsten zwischen 10. Mai und dem 13. Juni. Pfingsten ereignete sich durch die biblisch berichtete Herabkunft des Heiligen Geistes: das Pfingstwunder. Durch Feuerzungen sichtbar kam der Heilige Geist über die Jünger und bewirkte ihr Sprechen in vielen fremden Sprachen.
Auch Pfingsten, wie dieses Fest bei den Christen nun heißt, ist - im übertragenen Sinn - ein Erntefest: Christi Ernte und die Gründung der Kirche. Als die Christen den Zeitpunkt des Osterfestes anders als die Juden berechneten, hielten sie an dem Fest fünfzig Tage nach Ostern fest, dem Pfingstfest, das wahrscheinlich schon in apostolischer Zeit gefeiert wurde.
In vielen Gemeinden findet am Pfingstmontag traditionell die Firmung statt.
Übrigens in der Gegend um Pöllau in der Steiermark empfiehlt es sich am Pfingstsonntag etwas früher aufzustehen und vor allem nicht der letzte der Familie zu sein der noch schläft. Hierzulande gibt es nämlich den netten Brauch der "Pfingstlucken". Dies sind die "Spätaufsteher". Ihnen kann es an diesem Tag schon einmal passieren, das sie durch Brennnesseln, die von den "Frühaufstehern" heimlich am Fußende des Bettes platziert werden, etwas unsanft aus ihren Träumen gerissen werden. Also Vorsicht!
Das Kranzelreiten in Weitensfeld im Gurktal zählt zu den bekanntesten Bräuchen Kärntens und wird jährlich zu Pfingsten abgehalten. Einer Sage nach soll die Pest 1567 nur das Schlossfräulein von Thurnhof und drei Bürgersöhne verschont haben. Um keinen zu kränken, forderte diese alle drei zum Wettlauf auf und heiratete schließlich den Sieger. Höhepunkt der traditionellen Veranstaltung ist daher das Wettrennen von Reitern um die Marktjungfrau. Dazu wird eine alte Holzfigur bekleidet und bekränzt. Die Figur darf vom Sieger des Rennens geküsst werden.
In weiten Teilen Österreichs werden am Pfingstsonntag möglichst zeitig Spaziergänge oder Wanderungen zum "Heiligen-Geist-Fangen" unternommen. Das soll besonderen Segen bringen. Auch wenn sie nicht daran glauben, schaden kann ein wenig Bewegung nicht.