Brauchtum im Salzburger Land: Von Osterkrippen und Ratschenbuben

Ein Artikel von Redaktion | 15.03.2016 - 15:55

Ölbergsingen und Ratschenbuben

In Großarl findet in der Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag das Ölbergsingen statt. Zwischen 20 und 4 Uhr treffen sich die Sänger zu jeder vollen Stunde und singen jeweils an mehreren Stationen im Ort. Am Gründonnerstag singen die Bauern des Ortes vom Leiden Christi am Ölberg. Am Karfreitag sind es hingegen die „Dorfer“, die in ihrem Gesang über die Ereignisse nach dem Kreuzestod Jesu berichten, und bereits die Auferstehung verheißen.

Die Glocken fliegen am Gründonnerstag nach Rom und kommen erst zur Auferstehungsfeier am Ostersamstag zurück. Während dieser Zeit kündigen im ganzen Salzburger Land die Ratschenbuben die vollen Stunden an.

Grawirlach- und Antlass-Eier

Am Gründonnerstag werden traditionell grüne Speisen oder Suppen gekocht und verzehrt. Auch das Eierfärben steht an. Im Lungau werden die Grawirlacheier von den Frauen hergestellt. Die gekochten Eier werden gemeinsam mit Gräsern und Blüten in ein Stück Stoff eingebunden und mit Naturfarben gefärbt. Daraus ergibt sich ein besonders schönes Muster.

Eier, die am Gründonnerstag gelegt werden, sind „Antlass-Eier“, denen ganz besondere magische Kräfte zugeschrieben werden. Sie gelten als Glücks- und Heilsymbol und sie verderben, so sagt es der Brauchtum, nie.

Palmeselritt und Gonesrennen

In der kleinen Gemeinde Puch bei Salzburg wird ein 400 Jahre alter geschnitzter “Palmesel“ samt darauf reitendem Christus, eine im Mittelalter sehr beliebte österlichen Prozessionsfigur mit der man dem nicht lesendem Volk die Bibelgeschichten näher bringen wollte, mitgetragen. Ab 1777 waren die volkstümlichen Figuren verpönt und wurden auf erzbischöfliche Anweisung vernichten. Der Palmesel von Puch ist neben einem zweiten Holzesel in Tirol der Letzte jener österlichen Prozessionsfiguren aus dem 17. Jahrhundert.

Den Abschluss der Osterfeierlichkeiten bildet das Gonesrennen am Ostermontag im Lungau: In Wölting wird dieses Gesellschaftsspiel schon seit über hundert Jahren am Dorfplatz gespielt.

Osterkrippen

Im Vergleich zu den Weihachtskrippen werden in den Osterkrippen die letzten Tage Jesus und seine Auferstehung dargestellt. Im Salzburger Heimatwerk (Residenzplatz 9, 5010 Salzburg) sind alljährlich in der Osterkrippenausstellung rund 120 Exponate - von geschnitzt bis getöpfert – zu besichtigen.

Top-Osterevents im Salzburger Land

Noch bis 3. April 2016: Osternestsuche entlang der Königstour
Der Osterhase hat sich für die Gäste in der Skiregion Hochkönig etwas Besonderes ausgedacht. Noch bis zum 3. April 2016 ist zwei Mal wöchentlich Osternestsuchen angesagt. Entlang der Königstour zwischen Mühlbach, Dienten und Maria Alm sind viele seiner Osternester versteckt.
In den überdimensionalen Ostereiern und Osterhasen entlang der Königstour warten allerlei Überraschungen und Süßes auf die Kinder. Wer sich die Suche erleichtern möchte, findet im Infofolder eine Schatzkarte zu den Verstecken. Das ist Osterspaß und Winterfreude für die ganze Familie.
Info: www.hochkoenig.at

27. März 2016: Schmitten Ostereiersuche
Am Ostersonntag gibt es auf der Schmitten in Zell am See wieder das traditionelle Ostereiersuchen der etwas anderen Art. In jedem gefundenen Ei befindet sich ein toller Preis und dem Finder des „Schmitten Jackpot-Ei“ winken sogar stolze € 500,- in bar. Jede Menge heißer Rhythmen und eine Superstimmung ist garantiert. Und vielleicht schaut ja sogar der Osterhase selbst auf der Schmitten vorbei.
Info: www.zellamsee-kaprun.com