Eine Runde um den Kampoi

Ein Artikel von REISEN Magazin/Gerald Stiptschitsch | 24.03.2021 - 08:58
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Der Stausee ist bekannt für seine Hechte, deren Nahrungsbasis ein großes Vorkommen von Weiß­fischen und Barschen ist © Gerald Stiptschitsch

Der Kamp beherrscht einen großen Teil des Waldviertels. „Kampoi“ wird er genannt, der Krumme. In unzähligen Mäandern bewegt er sich – teils tief eingeschnitten durch kleine Schluchten – durch das raue Granithochland bis in die Lössterrassen des Kamptaler Weingebietes. Das Goldbraune, kalte Wasser beherbergt neben zahlreichen Fischen auch Flussperlmuscheln und Fischotter. Begleitet wird der Fluss von zahlreichen Burgen und Stiftskirchen, Weinbergen und Aulandschaften. Wunderschön am Kamp gelegen liegt die kleine Ortschaft Krumau, die von der hoch über einer Kampschlinge thronenden Burg beherrscht wird.
Margarete von Österreich war die letzte Babenbergerin und hat Burg und Herrschaft Krumau bei der Trennung ihrer Ehe mit Přemysl Ottokar II. als Abfertigung erhalten. Von 1261 bis zu ihrem Tod im Jahr 1267 hat sie hier den Sommer verbracht und lebte nur den Winter über in Krems.
Die ehemalige Kamptal-Wehrburg mit Ringmauer, Wehgängen, Palas (dem „Märchenturm“), einem langen Vorhof und Zinnenmauer wurde 1619 stark beschädigt, verfiel im 18. Jh. und wurde 1811 zum Teil abgetragen, da das Material benötigt wurde. Erst 1961 hat man die Burg „wiederentdeckt“, allerdings erst in den 1970er- und 1980er-Jahren wieder instand gesetzt. Auf einer Marmortafel von 1522 ist zu lesen: „Gregor Rawber der Zeit Her zu Krumbnaw hat disen Stockh paven lasen.“ Die Burg befindet sich heute in Privatbesitz und kann nur von außen besichtigt werden.

In Krumau beginnt nach dem Ottensteiner Stausee und dem Dobra-Stausee der Thurnberger Stausee als dritter und kleinster Rückstau der Kamptalseen. Der Stausee-Rundweg startet am Hauptplatz von Krumau, wo sich ein großer, gebührenfreier Parkplatz sowie ein Persönlichkeitsdenkmal zur Erinnerung an das 60. Regierungsjubiläum von Kaiser Franz Joseph I. befindet. Neben dem Kaufhaus Herzog führt eine schmale Gasse mit einer Hinweistafel als „Froschweg Nr. 2“ ausgeschilderter Weg zum linken Stauseeufer. Gleich zu Beginn erreicht man einen kleinen Wald mit Anhöhe und hat einen schönen Ausblick auf das Kampbad und den Stausee selbst. Am schönen Weg geht es immer wieder leicht bergauf und bergab durch den Wald mit vielen Aussichtspunkten auf den fjordartigen Flussverlauf. Der Stausee ist 3,5 km lang und mit seiner Ufergestaltung – v. a. auf der gegenüberliegenden Seite, die uns nach Krumau zurück führt, ein idealer Badesee.

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