Brünstiger Raufhandel

Ein Artikel von Michaela Tebaldi | 07.10.2020 - 10:28
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Der Hirsch mit seinem gewaltigen Geweih ist das größte Säugetier in den heimischen Wäldern © Jamie Hall/shutterstock

In den Herbstnächten, wenn die Rothirsche zur Brunftzeit die Gunst der Weibchen für sich gewinnen wollen, dann kann es im Wald schon mal lauter werden. Das mächtige Röhren der Hirsche, das man in 5 km Entfernung noch hören kann, ist allerdings nur der Anfang des Balzverhaltens.
Ein junger oder auch älterer Hirsch, der sich vom Röhren der anderen nicht beeindrucken lässt, der zieht in den Kampf. Dieser Kampf ist dann aber kein geringerer als der Kampf zwischen den brünftigen Männchen der größten im Wald lebenden heimischen Säugetiere. 
Sie werden bis zu zweieinhalb Meter groß und leben im Rudel.  Mit ihren mächtigen Geweihen bekämpfen sie einander, zerbrechen Äste und stampfen heftig mit den Hufen. Wer zuerst am Boden liegt, hat verloren und der Siegreiche sorgt für den Nachwuchs des Rudels. Bemerkenswert ist allerdings auch das Geweih der Männchen. Dieses verlieren die Hirsche nämlich im Frühjahr, damit über den Sommer ein neues Geweih nachwachsen kann. Damit ein solches so schnell wachsen kann, schützt das Geweih der sogenannte Bast. Der Bast ist eine gut durchblutete und schützende Hautschicht, die das Geweih schneller wachsen lässt. Wenn dieses dann die richtige Größe erreicht hat, stirbt der Bast ab und die Hirsche stoßen ihn an Baumstämmen ab.