Rattenberg am Inn © dinkaspell/Shutterstock
Wussten Sie, dass Rattenberg in Tirol die kleinste Stadt Österreichs ist? Mit rund 400 Einwohnern und einer Fläche von 10 ha führt Rattenberg im Bezirk Kufstein die Liste der kleinen Städte Österreichs an. Wenn man durch die Fußgängerzone des Ortes wandert, fühlt man sich fast ins Mittelalter zurückversetzt. So gut erhalten sind die Häuser mit ihren typischen, bunt verzierten Fassaden.
Glasstadt Rattenberg
Burgruine am Schlossberg © Markus Plank/Shutterstock
Den besten Blick auf die Stadt hat man sicher von der Burgruine am Schlossberg aus. Die alte Burg war auf dem Plateau über Rattenberg angelegt worden. Heute ist davon nur mehr der Bergfried erhalten geblieben. Wenn man dort auf den Bienerturm steigt, der seinen Namen dem dort geköpften Kanzler Biener verdankt, liegt einem die kleinste Stadt Österreichs zu Füßen. Von hier oben sieht man besonders gut, wie sich Rattenberg an den Inn anschmiegt. Auf dem Schlossberg finden jedes Jahr die beliebten Schlossbergspiele statt, bei denen die Bewohner der Stadt auch selbst mitwirken.
Rattenberg hat sich aber auch einen Namen als Glasstadt gemacht. In der Rattenberger Glasmanufaktur zeigen kunstfertige Glasbläser und Glasschleifer, Glasmaler und Glasgraveure ihre Werke. 400 Jahre hat die Tradition der Glasbläserei hier bereits. Wer möchte, kann sich hier sogar seine eigene Kristallglaskugel blasen.
Ein bayrischer Grenzort
Doch woher kommt denn nun der Name Rattenberg. Ist eine Rattenplage dafür verantwortlich? Diese Möglichkeit würde naheliegen. Sie ist aber falsch.
Man muss wissen, dass Rattenberg einst ein bayrischer Grenzort zu Tirol war. Die Lage war strategisch wichtig: im Süden der steile Burgfelsen, im Norden der Inn. So konnte die Innschifffahrt gut kontrolliert werden. Der Name Rattenberg geht auf das bayrische Geschlecht der Rapotonen zurück, die im 10. Jahrhundert dieses Gebiet als Reichslehen besaßen.
Ürigens: Die heilige Notburga wurde in Rattenberg geboren. Sie gilt als einzige Heilige des Landes Tirol.
