Europas höchster freistehender Berg

Ein Artikel von REISEN-Magazin | 17.10.2022 - 08:53
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Der Grimming galt einst als der höchste Berg der Steiermark – eine Täuschung durch seine imposante Einzellage © Lisa Payr/Shutterstock

Zwischen steirischem Ennstal und und Hinterberger Tal in der Obersteiermark ragt er in die Höhe – einsam und ohne weiteren Gebirgsanschluss. Durch seine Einzellage wirkt seine Erscheinung derart imposant, dass er früher als der höchste Berg der Steiermark gehalten wurde. Ein Umstand, der die Erstbesteigung des Grimmings vorantrieb. Dabei stimmte diese Vermutung gar nicht.

Nicht der höchste Berg der Steiermark, aber ...

Auf die ersten Aufstiege im 17. Jh., vermutlich durch einheimische Jäger, folgten in den frühen 1800er Jahren die ersten nachgewiesenen Besteigungen vor allem durch Landvermesser. Schon sehr früh wurde der markante Berg als Vermessungszeichen für die Landesvermessung genutzt. 
Aus der Zeit, als der Grimming noch nicht oder nur sehr schwer bestiegen werden konnte, stammen auch zahlreiche Sagen um den ungewöhnlich geformten Berg. Sie ranken sich v.a. um das Grimmungtor, hinter dem sich myteriöse Schätze verbergen sollen. 
Mit dem Aufkommen des Alpinismus ab der Mitte des 19. Jh. wurde der Berg schließlich zu einem Anziehungspunkt für Bergsteiger und touristisch erschlossen. So gibt es heute mehrere Aufstiegs- und Kletterrouten, die aber allesamt schwierig keinesfalls zu unterschätzen sind.
Heute wissen wir: Der Grimming ist „nur“ 2.351 m hoch und der Hohe Dachstein ist mit 2.995  m die höchste Erhebung auf steirischem Boden. Aber ein Rekord bleibt dem isolierten Gebirgsstock östlich des Dachsteinmassivs: Er ist der höchste freistehende Berg Europas.