Eigentlich gehört das Wollhaarmammut längst der Vergangenheit an, doch US-Forscher haben einen Plan, um das Tier aus der Eiszeit zurückzuholen. Mehr lesen ...
Ursprünglich war das Erntedankfest ein Dankritual für die erfolgreiche Ernte, das tief in der vorchristlichen Tradition verwurzelt war. Mit der Christianisierung wurde das Fest in die kirchliche Praxis integriert und etablierte sich im Mittelalter als wichtiger Bestandteil des katholischen Jahreskalenders. Meist wird das Erntedankfest am ersten Sonntag im Oktober gefeiert, wobei es in Österreich kein einheitliches Datum gibt. In der Regel findet das Fest im September oder Oktober statt.
Besonders in ländlichen Regionen fanden festliche Prozessionen, Gottesdienste und das Schmücken von Kirchen und Dörfern mit Erntegaben statt. Eine zentrale Tradition, die bis heute gepflegt wird, ist das Flechten und Tragen von Erntekronen. Diese werden aus verschiedenen Getreidesorten wie Weizen, Roggen oder Hafer sowie bunten Blumen und anderen Pflanzen geflochten und symbolisieren so die Vielfalt der Ernte. Außerdem stärkt dieses Ritual das Gemeinschaftsgefühl, da das Flechten der Erntekrone oft eine gemeinschaftliche Tätigkeit ist, bei der Familien und Nachbarn zusammenkommen. In der modernen Zeit hat sich das Erntedankfest in Österreich weiterentwickelt und ist oft Teil größerer Dorffeste und Brauchtumsveranstaltungen. Auch wenn die landwirtschaftliche Bedeutung nicht mehr so zentral ist wie früher, bleibt das Fest ein wichtiges Symbol für die Dankbarkeit gegenüber der Natur und den gemeinschaftlichen Zusammenhalt in vielen Regionen des Landes. Meist kommen auch Musik, traditionelle Volkslieder und Tänze nicht zu kurz. Neben der Dankbarkeit spielt auch das Teilen eine wichtige Rolle, denn oft werden die im Gottesdienst gesegneten Lebensmittel nicht mit nach Hause genommen, sondern an Bedürftige weitergegeben.
Wo wird am größten gefeiert?
Während die Österreichische Jungbauernschaft im Wiener Augarten die Vielfalt heimischer Produkte präsentiert, bietet der Heldenplatz zwei Tage lang eine Bühne für das größte Erntedankfest des Landes. In einigen Bundesländern wie Salzburg wird die Tradition auch als Bauernherbst gefeiert. Im Spätsommer bieten die Märkte und Feste den Bauern eine Plattform, ihre Produkte zu präsentieren sowie zu verkaufen und so das Bewusstsein für Natur und Landwirtschaft zu stärken. Auch im Linzer Mariendom wurde das Erntedankfest mit über 2.000 Besuchern heuer wieder besonders groß gefeiert. Die oberösterreichischen Bauern betonten ihre Dankbarkeit für die reiche Ernte, die angesichts des Klimawandels und seiner Folgen längst keine Selbstverständlichkeit mehr ist. Es ist eine Win-Win-Situation, Produkte von heimischen Landwirten zu beziehen, da einerseits die lokale Wirtschaft profitiert und andererseits die Umweltbelastung durch die Vermeidung langer Transportwege reduziert wird.