Pechermuseum in Hernstein/NÖ

Ein Artikel von DI Christiane Bartal | 13.09.2016 - 09:23
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Im ehemaligen Pfarrhof der Marktgemeinde Hernstein untergebracht, hält das Pechermuseum die Erinnerung an das bereits aussterbende Handwerk der Pecherei aufrecht © Christiane Bartal

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Originalwerkzeuge und -utensilien vermitteln einen lebendigen Eindruck von der Arbeit der Pecher © Christiane Bartal

Wer in den ausgedehnten Schwarzföhrenwäldern im Süden Niederösterreichs aufmerksam unterwegs ist, kann sie noch erkennen: die Spuren der Pecherei, also der Harzgewinnung zur Herstellung von Terpentin, Kolophonium und anderen Harzprodukten, die bis in die zweite Hälfte des 20. Jh. praktiziert wurde. Heute gibt es nur mehr wenige aktive Pecher in der Region. "Die Pecherei in Niederösterreich" wurde 2011 von der UNESCO anerkannt und zum immateriellen Kulturerbe erklärt.

Dem aussterbenden Beruf des Pechers widmet sich das Pechermuseum in Hernstein, das sich selbst als das "Kernland" dieses alten Handwerks bezeichnet. Ein bedeutender Anteil der Dorfbevölkerung lebte über mehrere Generationen hinweg von der Pecherei, die in Hernstein gewerbsmäßig betrieben wurde.

Fast schon vergessen, wurde dem Pecherhandwerk mit dem 1989 im alten Pfarrhof eröffneten Pechermuseum ein Denkmal gesetzt. In den Jahren 2012/2013 renoviert, zeigen zwei Schauräume des kleinen Museums alte Werkzeuge und andere Utensilien des Pecherhandwerks. Einen anschaulichen Einblick verschafft ein ca. 20-minütiger Film, der einen Pecher ein Arbeitsjahr lang begleitet.


Tipp: Besuchen Sie auch den Pecherlehrpfad im nahegelegenen Föhrenwald „Am Hart“. Er führt als Rundweg auf 1,5 km eben an 7 informativen Stationen vorbei.

Pechermuseum Hernstein
Pfarrgasse 2
2560 Hernstein

Öffnungszeiten: Mai bis Oktober, an Sonn- und Feiertagen von 10 bis 12 Uhr
Eintritt: freie Spende