Der Treffpunkt von Hexen und Teufel

Ein Artikel von REISEN-Magazin | 10.07.2019 - 11:05

Aus unzähligen Steinplatten wurden sie aufgetürmt, die „Stoanernen Mandln“ die im Herzen Südtirols ein Wetterkreuz bewachen. Wann genau und warum sie errichtet wurden, weiß keiner, Legenden nach war dieser Ort jedoch der Treffpunkt von Hexen mit dem Teufel. Die Pachler-Zottl, die im 16. Jh. im Weiler Windlahn im Sarntal lebte, soll eine der Lieblingshexen aus dem Sarntal gewesen sein. Einem Gerichtsprotokoll aus dem Jahre 1540 zufolge, wurde die Bäuerin des Pachlerhofes in der Nähe der Stoanernen Mandln hingerichtet, nachdem sie bei einem Prozess in Sarnthein unter Folter mehrere Missetaten gestanden hatte. In diesen Gerichtsakten werden die „Stoanernen Mandln“ auf der Hohen Reisch das erste Mal erwähnt.

Die „Stoanernen Mandln“ lassen sich besonders gut erwandern. Zu den Steinpyramiden gelangt man von der Sarner Skihütte (1.614 m) bei Sarnthein aus. Auf dem Weg Nr. 2, einem breiten Weg, geht es durch Wald mäßig steil hinauf zur Auener Alm auf 1.788 m und dann weiter, leicht ansteigend, zum Auenjoch und auf den Steig Nr. 4 südwärts zu den „Stoanernen Mandln“ auf die Große Reisch auf 2.003 m. Hat man die rund 6,5 km Weg überwunden, wird man mit einem 360 Grad Rundblick über das umliegende Bergland belohnt.