Kraftplatz Blockheide

Ein Artikel von Michaela Tebaldi | 12.10.2020 - 08:20
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Der Wollsackverwitterung verdanken die Steine ihre heutige Position © Thomas Reicher/shutterstock

Manche der riesigen, runden Granitblöcke wirken wie zufällig hingeworfen, andere scheinen in diffiziler Feinarbeit auf ihrem Untergrund platziert worden zu sein. In Wahrheit war die Entstehungsgeschichte der Blockheide aber eine ganz andere.

Wie entstanden die Wackelsteine?

Geprägt wird das Landschaftsbild der Blockheide durch imposante Granitsteine und -blöcke, die von Rotföhren und Heidekraut umgeben sind. Eine ähnliche Situation finden wir im Norden Deutschlands, in der Lüneburger Heide. Dort wurden die großen Steine allerdings durch Gletscher bewegt und an ihre endgültige Position gebracht. Anders verhält es sich im Naturpark Blockheide: Die kuriosen Granitformen haben wir der sogenannten Wollsackverwitterung zu verdanken. Der Granit wurde dabei durch tektonische Vorgänge unter der Erdoberfläche abgerundet und geformt. Dieser Prozess dauerte Millionen von Jahren. Im Laufe der Zeit haben Wind, Regen und Schnee die unterirdisch geformten Granitblöcke aus der Erde herausgewaschen und ans Tageslicht gebracht. Bei weiterem Voranschreiten der Wollsackverwitterung an der Erdoberfläche können die bekannten Wackelsteine entstehen, die nur auf einer kleinen Fläche aufliegen. 
Die Fantasie der Menschen gab den Granitsteinen je nach Form klingende Namen, wie Koboldstein, Teufelsbett oder Christophorusstein. Viele der Steine stehen unter Naturdenkmalschutz.
Ein Museum im Naturpark Blockheide informiert über die Entstehung der geologischen Wunderwerke. Gleich daneben steht ein Aussichtsturm, vom dem aus Sie einen beeindruckenden Blick über die Blockheide haben.
Bei einem Spaziergang durch das Gelände werden Sie merken, welche Kraft diese Jahrmillionen alten Granitblöcke ausstrahlen. Gerade im Herbst, wenn die Stimmung im lichten Wald besonders mystisch ist, ist diese Kraft besonders gut spürbar.