Auf der Schönauer Donaurunde

Ein Artikel von Michaela Tebaldi | 10.11.2020 - 09:08
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Ein Seitenarm der Donau © Michaela Tebaldi

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Die Schönauer Donaurunde ist rund 2 km lang © Michaela Tebaldi

Die Schönauer Donaurunde ist zu jeder Jahreszeit einen Ausflug wert. Wenn Sie von Wien aus kommen, dann durchqueren Sie auf der Anreise zuerst kleine Dörfer und große Felder, die von Gemüseanbau geprägt sind. Angekommen in Schönau starten Sie die Runde ausgehend vom Radlertreff. Über ein paar Stufen gelangen Sie über den Rückstaudamm gleich mitten in den Nationalpark Donauauen. Die hohen Pappeln begleiten Sie dabei und beeindrucken durch ihre Größe und das Rauschen in der Baumkrone, das im Herbst zur lauten Musik werden kann. 

Abwechslungsreicher Auwald

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Ein sandiger Treppelweg schlängelt sich bis zur Donau © Michaela Tebaldi

Der Spazierweg ist insgesamt 2 km lang, Sie sollten allerdings schon 1 Stunde Zeit einplanen, da der Weg teilweise nicht eben ist - außerdem gibt es überall etwas zu entdecken. Der Streifen der Schönauer Donaurunde ist einer dynamischsten Bereiche des Nationalparks.
Nach einigen Minuten Fußmarsch öffnet sich der Auwald und bietet einen eindrucksvollen Blick auf das Kühwörther Wasser mit seinen großen Schilfbeständen. Die Wasserflächen breiten sich hier spiegelglatt aus und begleiten den Weg auf beiden Seiten. So idyllisch ruhig die Landschaft sich auch jetzt hier zeigt – in den sommerlichen Abendstunden geht es hier alles andere als ruhig zu. Dann hüpfen die Fische aus dem Wasser und die Frösche geben ihre lautstarken Konzerte. Auch Reiher sind an dieser Stelle oft anzutreffen.
Weiter geht es über den Hochwasserschutzdamm, der in einen besonders reizvollen und abwechslungsreichen Abschnitt der Donaurunde führt. Ein sandiger Treppelweg schlängelt sich hier durch den Auwald, der hier von Silberweiden dominiert wird. Links und rechts kommt man an kleinen Tümpeln vorbei, in denen Wasserinsekten, Schnecken und Süßwassermuscheln leben. Hier ist Vorsicht geboten, denn je später im Jahr, desto üppiger wird das Dickicht aus Brennnesseln, Kratzbeere und Springkraut. Wer genau schaut, entdeckt vielleicht auch die Fraßspuren der Biber, die die niedrigen Weiden benagen. Das Landschaftsbild verändert sich laufend, die Seitenarme der Donau haben keine starren Grenzen und der Schotter und die Uferböschungen passen sich den Veränderungen an.
Hier lohnt es sich auf jeden Fall, ein Fernglas dabei zu haben, um Flussregenpfeifer, Flussuferläufer, Eisvögel oder Frösche und viele andere Arten zu beobachten.

Im Vogelparadies

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Der Auwald im Herbst © Michaela Tebaldi

Über eine Brücke, die über einen wieder angebundenen Seitenarm führt, gelangt man schließlich zur Donau. Hier lohnt es sich, sich ans Ufer zu setzen, die Sonne zu genießen und den Wassermassen zuzusehen, wie sie sich in Richtung benachbarte Slowakei bewegen. Die Schönauer Donaurunde führt den Fluss ein Stück flussabwärts entlang, wo sie wieder über eine Brücke in den Auwald hineinführt. Besonders im Spätherbst und Winter tummeln sich hier zahlreiche Vogelarten. Wenn Sie Glück haben, entdecken Sie sogar einen Kormoran oder einen Seeadler. Der Weg zurück ist leicht gangbar und bietet wieder Ausblick auf Pappeln, Weiden und Bruchholz, das Lebensraum für unzählige Arten bietet.