Biotope, Schafe und Aussichtsplattform für die Donauinsel

Ein Artikel von Michaela Tebaldi/Wiener Gewässer | 02.02.2021 - 12:02
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Auf der Donauinsel tut sich einiges, was Umweltschutz und Artenvielfalt betrifft © trabantos/shutterstock

Neue Teichbiotope

Im Zuge der Anlage und Gestaltung der Donauinsel in den 1970iger- und 1980iger-Jahren wurden einige Donaualtarme wie z.B. der Tote Grund erhalten und zahlreiche kleinere Teiche künstlich angelegt. Sie sind heute  wertvolle Lebensräume für seltene Tier- und Pflanzenarten. Aufgrund der steigenden Temperaturen drohen kleinere Teiche auf der Insel auszutrocknen. Aus diesem Grund werden heuer zwei neue Teichbiotope auf der Donauinsel errichtet und weitere, bereits vorhandene Teiche, die auszutrocknen drohen, revitalisiert.

Umweltbewusste Bewässerung und saisonale Klima-Gärten

Im Norden der Insel liegt der kleine Endelteich, im mittleren Teil befindet sich  das Tritonwasser. Ein mit einem Windrad angetriebenes Bewässerungssystem für diese beiden Teiche soll im Herbst 2021 fertiggestellt sein. Das Tritonwasser ist mit einer Größe von 2 ha der größte künstliche Teich auf der Donauinsel. Als neue Attraktion ist eine Aussichtsplattform auf das Tritonwasser geplant.

Ebenfalls bereits in Planung befinden sich drei sogenannte phänologische Gärten auf der Donauinsel. Die Phänologie untersucht Zusammenhänge zwischen dem saisonalen Zyklus von Pflanzen und dem Klima. Es gibt dazu einen eigenen phänologischen Kalender, der nicht vier, sondern 10 Jahreszeiten zählt. Im Frühjahr 2021 werden heimische Baum- und Straucharten an drei verschiedenen Plätzen auf der Donauinsel gepflanzt. Mittels Info-Tafeln werden die Besucher eingeladen, diese Bäume und Sträucher im Wechsel der Jahreszeiten zu beobachten.

Schafe grasen Wiesenwächen ab

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Krainer-Steinschafe auf der Donauinsel © MA45/WIENER WILDNIS

Schon seit fast 2 Jahren grasen von Mai bis November 70 Krainer Steinschafe ganz im Norden der Donauinsel. Die Stadt Wien mietet die Schafe, die als umweltfreundliche Rasenmäher auf den wenig gemähten Wiesen im nördlichen Teil der Insel eingesetzt werden. 
Im vergangenen Jahr haben die Schafe eine Fläche von 14 ha abgegrast, das entspricht der Fläche von rund 20 Fußballfeldern. Das Erstaunliche dabei: Ein begleitendes Monitoring zeigt auf den beweideten Wiesen ein stark erhöhtes Aufkommen von Insektenarten im Vergleich zu maschinell gemähten Wiesen.

Hitzeverträgliche Wildobstpflanzen

Vergangenes Jahr im Mai wurden auf einer großen Wiesenfläche und an der Uferböschung in der Nähe der Kaisermühlenbrücke 25 Wildobstbäume gepflanzt – alles alte und wertvolle Wildobstsorten, die gut mit  Trockenheit und Hitze zurechtkommen: Holzapfel, Vogelbeere, Steinweichsel, Weiße und Schwarze Maulbeere und Edelkastanie.
Außerdem tummeln sich seit dem Frühling 2020 18 Bienenvölker auf der Donauinsel. Betreut werden die Bienen von einem Bioimker, seit Herbst 2020 ist der erste Insel-Honig erhältlich.