Neues Schutzgebiet am Kaunergrat

Ein Artikel von Michaela Tebaldi/Tirol Werbung | 15.03.2021 - 10:02
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Watzespitze © Naturpark Kaunergrat

Der Gebirgskamm Kaunergrat liegt zwischen dem Pitztal und dem Kaunertal und zeichnet sich durch einen außerordentlich hohen Anteil an ursprünglicher Kulturlandschaft und einen intakten Naturraum aus. Die unveränderte Naturlandschaft der alpinen und teilweise subalpinen Zone und die landschaftsästhetisch wertvolle und nachhaltig bewirtschaftete Kulturlandschaft der Talschlüsse sollen mit der Ernennung zum Schutzgebiet erhalten und gepflegt werden.

Die Besonderheiten des Kaunergrats

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Mittelberglesee © Wolfgang Schranz

Das Schutzgebiet ist Teil des Naturparks Kaunergrat, der im Jahr 1998 ins Leben gerufen worden ist. Neun Mitgliedsgemeinden aus dem Pitztal, Kaunertal und Fließ wollten schon damals die Landschaft rund um den Kaunergrat zum Herzstück des Naturparks zu machen. Mit dem neuen Schutzgebiet bringt der Naturpark Kaunergrat nun sieben Schutzgebiete in das Tiroler Schutzgebietsnetzwerk ein. 
Die Fläche des neuen Schutzgebiets umfasst die gesamte Gebirgsregion zwischen der Aifner Spitze im Norden und dem Löcherkogel im Süden. Im Süden schließt unmittelbar das Natura 2000-Gebiet „Ruhegebiet Ötztaler Alpen“ an.
Doch was macht den Kaunergrat so besonders? Kein anderes Nord-Südgebirge kann in Tirol auf einer derart kurzen Strecke mit einer solchen Wildheit aufwarten. Dazu gehören schroffe Gipfelregionen, steile Gletscherbereiche, felsige Karen und landschaftliche Unberührtheit in Form von alpinen Rasen, Feuchtgebieten oder zahlreichen Bergseen. Die Wälder der Region sind natürliche Zirbenwälder und Mischformen mit Fichten und Lärchen. Es handelt sich dabei um Standort- und Objektschutzwälder und, die nur bedingt für die forstliche Nutzung geeignet sind. Dafür stellen sie wertvolle Lebensräume für Auer- und Birkwild dar. In ihnen tummeln sich außerdem viele waldgebundene Brutvogelarten wie den Schwarzspecht, Buntspecht oder Eulenvögel.

Folgende Besonderheiten liegen im neuen Landschaftsschutzgebiet Kaunergrat:

• Gletscher, Blockgletscher, Moränen und zahlreiche Karseen
• Alpine Rasen (beispielsweise Nacktriedrasen auf Amphibolitbändern, bodensaure Magerrasen)
• Unberührte Talschlüsse (inkl. Wasserfälle) und Almen
• Feuchtgebiete (beispielsweise Moore, Klein- und Großseggenrieder)
• Zirbenwaldgesellschaften (mit Lärche und Fichte)