Auf dem Marchfeldkanal-Radweg zur slowakischen Grenze

Ein Artikel von Michaela Tebaldi | 05.10.2022 - 09:56
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Der erste Abschnitt des Marchfeldkanals führt durch den Nordwesten Wiens. Hier mit Blick auf den Leopoldsberg © Stefan Rotter/Shutterstock

Die March als Namensgeber der östlichen Region des Weinviertel verbindet das Marchfeld auf österreichsicher Seite und ihr slowakisches Nachbargebiet Záhorie. Neben der gemeinsamen Geschichte werden die Gebiete auf beiden Seiten der March vor allem durch ihre faszinierende Naturlandschaft verbunden.
Das Marchfeld ist bekannt für seine Gemüseproduktion, man findet hier aber genauso Feuchtwiesenlandschaften und trockene Steppenlandschaften. Die damit zugleich fruchtbarste wie trockenste Gegend Österreichs beheimatet 14 Naturschutzgebiete und ist ein wahres Refugium für eine Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten.
Auf dem Marchfeldkanal-Radweg kann man diese Region besonders gut kennenlernen.

Von Langenzersdorf nach Schloss Hof

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In Schloss Hof ist das Ziel des Radwegs erreicht © Dpongvit/Shutterstock

Startpunkt des Radweges ist Langenzersdorf, wo man bis zur Schwarzlackenau der Beschilderung des Donauradweges folgt. Dann biegt man links in Richtung Marfeldkanal ab, radelt gemütlich entlang des beschaulichen Kanals, der einst zur Bewässerung der Gemüsefelder des Marchfeldes angelegt worden ist. Auf ebenen wegen geht es weiter bis zum Weinort Stammersdorf, nach Gerasdorf und Deutsch-Wagram. Nun hat man der Großstadt endgültig den Rücken gekehrt und fährt entlang von Feldern immer dem Kanal folgend. Man fährt durch beschauliche Dörfer, wie Glintzendorf oder Haringsee, bis der Radweg kurz nach Engelhartstetten nach links abbiegt. Vorbei an Schloss Niederweiden ist das Ziel der Radtour, Schloss Hof, nur mehr wenige Kilometer entfernt. 

Weglänge: 61,5 km
Dauer: 4 Stunden, 30 Minuten
Schwierigkeit: leicht

Mehr Info: www.marchfeld.weinviertel.at

Zum Sandberg am Thebener Kogel

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Sandberg am Thebener Kogel in der Slowakei © scimmery/Shutterstock

Von Schloss Hof ist die Grenze zur Slowakei in greifbarer Nähe. Wer noch Kraft in den Beinen hat, sollte den Grenzfluss March überschreiten – mit dem E-Bike ist das ein Katzensprung – und Devínska Novà Ves besuchen, einen Ort gleich hinter der Grenze. Gleich in der Nähe des Ortes liegt am Westhang des Thebener Kogels der sogenannte Sandberg, ein einzigartiges Relikt, zu dem auch viele Wanderwege führen. 
Der Sandberg ist ein Relikt des badischen Tertiärmeeres, das sich vor 15 Millionen Jahren bis hierher erstreckte. Über 350 Fossilienarten wurden hier gefunden, darunter etwa Haizähne, Walskelette, Überreste von Rüsseltieren oder Affenknochen. Heute ist der Sandberg ein Naturdenkmal, da er aus Sand besteht und instabiles Gelände beinhaltet, darf das Areal aus Sicherheits- und Naturschutzgründen nicht betreten werden. Der Blick von den Wanderwegen aus ist aber trotzdem den Weg wert.