Set-Jetting in Österreich

Ein Artikel von Monika Stradner | 20.05.2025 - 10:39
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Das Wiener Riesenrad spielte schon häufig eine wichtige Rolle in Filmen – zum ersten Mal bereits 1914 © Susanne Raffler/Shutterstock

Es ist eine Wortkreation, die einen der großen Reisetrends der vergangenen Jahre perfekt beschreibt: Set-Jetting. Das Wortspiel ist gelungen, denn unter „Jetset“ versteht man den Lebensstil – etwa wie man ihn sich von berühmten Schauspielstars vorstellt – bei dem man in kurzer Zeit im Jet von einem Ort zum anderen fliegt und sozusagen „um die Welt jettet“. Die Fans wollen sich am originalen Drehort auf die Spuren ihrer großen Idole machen, ins selbe Wirtshaus einkehren oder berühmte Szenen für ihren Social-Media-Auftritt nachstellen – mancherorts hat das auch negative Auswirkungen. Wir haben uns ein paar der Drehorte näher angeschaut, die Österreich in Filmen über die Grenzen hinaus bekannt gemacht haben und an denen sich ein Besuch lohnen könnte.

Wien

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Bei ihrem romantischen Wien-Aufenthalt spazieren Julie Delpy und Ethan Hawke auch über die Zollamtsbrücke © Cheungjoproduction/Shutterstock

Der Episondenfilm „360“ aus dem Jahr 2011 war mit internationalen Stars besetzt und wurde hauptsächlich in Wien gedreht. Er nimmt Bezug auf Arthur Schnitzlers erfolgreichstes Bühnenstück „Reigen“.

Ebenfalls zu großen Teilen in Wien spielt ein Film, der schon 1995 in die Kinos kam: „Before Sunrise“. Ein romantischer Klassiker, aus dem später eine Trilogie wurde. Dabei verbringen zwei Verliebte (Julie Delpy und Ethan Hawke), die sich eben erst im Zug von Budapest kennen gelernt haben, ein paar Stunden gemeinsam in Wien – der Film ist also selbst schon wie ein kurzer Sightseeing-Aufenthalt und zeigt daher Schauplätze wie die Ringstraße oder das Riesenrad.

Das Riesenrad diente in der Filmgeschichte schon häufig als wichtiger Schauplatz – etwa im legendären, 1949 gedrehten Klassiker und absoluten Muss für Wien-Fans „Der dritten Mann“. Auch James Bond drehte bereits eine Runde auf dem Wahrzeichen Wiens. Am spektakulärsten war vermutlich der erste Filmauftritt des Riesenrads im Jahr 1914 – „Der Todesritt auf dem Riesenrad“ zeigt die Fahrt eines auf einer Kabine festgebundenen Zirkuspferdes inklusive der darauf sitzenden Artistin.

Sölden

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Am Gaislachkogel in Sölden begibt man sich auf die Spuren des berühmten Agenten James Bond © Caroline Ericson/Shutterstock

Nicht nur „Der Bergdoktor“ zieht Gäste nach Tirol (in der Region des „Wilden Kaiser“ wird regelmäßig gedreht). Die atemberaubenden Berge und Seen machen Österreich immer wieder zum Drehort für den Agenten James Bond. Die winterlichen Bergszenen in „Spectre“ sind in den Ötztaler Alpen entstanden, dort wurden etwa die einzigartige Bergstation, der Rosi-Mittermaier-Tunnel und die normalerweise im Winter gesperrte Gletscherstraße in Szene gesetzt. Man kann sich in der James Bond Ausstellung „007 Elements“ auf über 3.000 m Höhe auf die Spuren der spektakulären Dreharbeiten in Sölden und am Gaislachkogel begeben.

Österreich oder Frankreich?

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Die Seegrotte hatte 1993 ihren Leinwandauftritt im Film „Die drei Musketiere“ © Imre Antal/Shutterstock

Der Roman „Die drei Musketiere“ von Alexandre Dumas spielt im 17. Jh. in Frankreich – die Verfilmung aus den 1990er Jahren wurde zu großen Teilen in Österreich gedreht. So wurde das Schloss Versailles in der Wiener Hofburg nachgestellt, auch das Schloss Petronell, die Retzer Windmühle und die Seegrotte Hinterbrühl hatten Auftritte vor internationalem Publikum.

Salzburg

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Cameron Diaz und Tom Cruise spazierten bei den Dreharbeiten zu „Knight and Day“ durch die Salzburger Steingasse © ELEPHOTOS/Shutterstock

Für die eher kitschige Verfilmung von „The Sound Of Music” wurde Österreich weltbekannt, alljährlich strömen Menschen daher beispielsweise nach Salzburg (auch wenn viele Österreicher den Film selber gar nie gesehen haben). Ebenfalls in der Salzburger Innenstadt gedreht wurde die im Jahr 2010 erschienene romantische US-Actionkomödie „Knight and Day“ mit Tom Cruise und Cameron Diaz.

Lech am Arlberg

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Lustige Szenen spielten sich ab als Bridget Jones lernte, Sessellift zu fahren © Julia Kuznetsova/Shutterstock

Renée Zellweger und Colin Firth führten die Dreharbeiten zum Bridget Jones Film „Am Rande des Wahnsinns“ in den gemeinsamen Skiurlaub nach Lech am Arlberg. Unverwechselbar und komisch kämpft sich die tollpatschige Bridget im pinken Skianzug über die Piste.