Helgoland: Robbenbaby-Geburt live miterleben!

Ein Artikel von Redaktion | 06.11.2015 - 10:59
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Die Jungen tragen ca. 3 Wochen lang ihr weißes Fell, mit dem sie noch nicht schwimmtauglich sind © Andreas Lampe

Nachdem die Meeressäuger in der Deutschen Bucht Ende des vergangenen Jahrhunderts fast ausgestorben waren, kommen sie seit einigen Jahren wieder regelmäßig auf die Stände der Insel. In diesem Jahr wird damit gerechnet, dass zwischen Ende November und Anfang Jänner über 150 Robbengeburten gezählt werden können.

Die jungen Robben können ihren Eltern erst nach ca. 3 Wochen ins Meer folgen, wenn sie ihr weißes Lanugofell gewechselt haben. Auf einer Fläche von weniger als 1 km2 bietet die Helgoländer Düne so ein einmaliges Naturschauspiel und beste Bedingungen zur Tierbeobachtung und -fotografie.

Tierische Begegnungen beim Baden

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Auf der Nordseeinsel Helgoland bietet sich die einmalige Gelegenheit, bei der Geburt eines Kegelrobbenbabys hautnah dabei zu sein © Andreas Lampe

Die Tiere sind von klein auf an den menschlichen Besuch gewöhnt und lassen sich nicht aus der Ruhe bringen. Wenn die Neugeborenen mit ihren Müttern am Strand liegen und die Bullen ihre eindrucksvollen Rangkämpfe austragen, sollte man allerdings immer respektvollen Abstand halten.

Doch die besonders Ausdauernden unter den Tierbeobachtern und -fotografen erleben es immer wieder, dass eine neugierige Jungrobbe von selber Kontakt aufnimmt und nicht selten direkt vorm Objektiv Position bezieht.

Und auch im Sommer suchen oft die Robben selber den Kontakt zu den zweibeinigen Besuchern im Meer. So kommt es regelmäßig vor, dass die "Halbstarken", die Jungtiere aus dem vergangenen Winter, neben Badenden aus den Wellen auftauchen und neugierig ihre Bahnen am Badestrand entlang ziehen. Mit Taucherbrille und Schnorchel ausgerüstet kann man so bei ruhiger See die Tiere auch unter Wasser beobachten.

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© Andreas Lampe

Das ganzjährige Miteinander von Mensch und Tier auf der Düne ist auch der Grund dafür, dass sich die Muttertiere nicht wie sonst üblich zurückziehen um nachts ohne Störung zu gebären, sondern am hellichten Tag mitten am Strand ihre Jungen zur Welt bringen.

Bei einem Rundgang mit einem lokalen Robbenexperten können die Reisende im Winter erleben, wie die Neugeborenen markiert werden und mit Glück sogar bei einer Geburt hautnah dabei sein. Wer das Robbenbaby dann auch noch adoptiert, kann ihm sogar selber einen Namen aussuchen. Der Anfangsbuchstabe ist allerdings vorgegeben, N, S oder A, je nach Fundort am Nordstand, Südstrand oder am Feuersteinstrand Aade. Die Patenschaften werden vergeben vom Verein Jordsand und fließen zu 100% in Schutzmaßnahmen für die Helgoländer Robbenkolonie.

Beim Rundgang mit dem Robbenexperten erfahren die Gäste außerdem noch viel Wissenswertes über die Meeressäuger und es bleibt auch Zeit zum Sammeln des nur auf Helgoland vorkommenden Roten Feuersteins.


Info: www.lamar-reisen.de