Zehn skurrile Veranstaltungen auf Mallorca

Ein Artikel von Redaktion | 11.05.2017 - 08:15
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Neben den zahlreichen Veranstaltungen gibt es natürlich auch Sehenswürdigkeiten wie die Kathedrale von Palma zu besichtigen © pixabay.com/reinhard_s

Mallorca ist bekannt für Sonne, Strand und Meer. Wem das zu langweilig wird, der besucht eines der außergewöhnlichen Events, die im Sommer stattfinden. Ob bei einer Nachstellung von historischen Schlachten, einem Wettbewerb um die größte Melone oder dem Bau einer menschlichen Pyramide: Nach dem Besuch haben Gäste garantiert Stoff für unterhaltsame Urlaubsberichte.

Mai: Schneckenmesse in Sant Jordi

Als echte Delikatesse auf Mallorca gelten Schnecken. Die „Caracoles“ werden in vielen Restaurants als beliebte Vorspeise zusammen mit einem kräftigen Rotwein serviert. Wer mehr über die Weichtiere erfahren möchte, besucht am 21. Mai die „Fira del Caragol“ in Sant Jordi. Bei der mehrtägigen Veranstaltung feuern Kinder und Erwachsene im traditionellen Schneckenrennen ihren Favoriten an oder absolvieren einen Koch-Workshop mit Verkostung.

Juni: Fiesta de Sant Joan

Ein leuchtendes Feuer-Spektakel erwartet die Besucher von Palma de Mallorca am Vorabend der Feierlichkeiten zu Ehren von Sant Joan. In vielen Teilen der Insel gedenken die Mallorquiner Johannes dem Täufer mit zahlreichen Festen. Die Feierlichkeiten beginnen am 16. Juni und dauern über eine Woche lang an. In der Johannisnacht am 23. Juni jagen Teufel und Feuerdrachen in der Inselhauptstadt bei ihrem Correfoc genannten Feuerlauf den Besuchern Schauer über den Rücken.

August: Moros y Cristianos in Pollenca

Tief in die Geschichte der Insel tauchen Besucher des Moros y Cristianos Festivals in Pollenca ein. Am 2. August feiern die Einwohner den Sieg über die Mauren im Jahr 1550 mit einer akribisch nachgespielten Schlacht. In Nachthemden gekleidet und mit Stangen bewaffnet ziehen die Mallorquiner in den Kampf gegen die Angreifer unter Führung des berüchtigten Piraten Dragut. Rund 1.500 Pollencins schlüpfen in die Rollen der Mauren mit wilder Bemalung und bunten Gewändern, um auf ebenso viele Bewohner Pollencas zu treffen. Der Kampf ist der Höhepunkt des Stadtfestes von Pollenca, das Ende Juli beginnt.

August: Lluc a Peu in Palma de Mallorca

Aus einer besonderen Danksagung ist der beliebte Nachtmarsch „Lluc a Peu“, zu Deutsch „zu Fuß zum Kloster Lluc“, entstanden. Dieses Jahr findet er am 5. August statt. Der Gastronom Tolo Güell dankte damit der „Schwarzen Madonna von Lluc“, der Schutzheiligen von Mallorca. Als seine kleine Tochter in seiner Bar mit einer Siphon-Flasche spielte und diese explodierte, blieb das Kind wie durch ein Wunder unverletzt. Zum Dank rief Tolo Güell die 48 km lange Nachtwanderung von Palma zum Kloster Lluc ins Leben. Los geht es um 23 Uhr.

September: Melonenfest in Vilafranca de Bonany

Um die süßen Kürbisgewächse dreht sich alles beim Melonenfest „Fira del Meló“ in Vilafranca de Bonany am 2. und 3. September. Bei einem Wettbewerb küren Juroren das größte Exemplar des Jahres. Besucher erfahren alles Wissenswerte zur Melone und testen das süße Fruchtgemüse an den Ständen. Vilafranca de Bonany liegt im Landesinneren, rund um den Ort reifen auf den Feldern tausende von Wasser-, Galia- und Honigmelonen. Die kurzen Transportwege und sehr guten Anbaubedingungen machen die Melonen zu hervorragenden Durstlöschern im mallorquinischen Sommer.

September: Fiesta del Rei en Jaume in Santa Ponça

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Beim Fiesta del Rei en Jaume in Santa Ponça kämpfen Mauren gegen Christen © Ajuntament de Pollenca

Einen der wichtigsten Tage in der Geschichte der Insel feiern die Mallorquiner heute noch mit einem großen Fest. 1229 wurde die Insel in Santa Ponça durch den christlichen König Jaume I. von Aragón von den Arabern zurückerobert. Schauspieler stellen die Szenen der Landung und der Schlacht zwischen Mauren und Christen bei den Feierlichkeiten vom 1. bis 10. September detailgetreu nach. In der Bucht des Ortes treffen die beiden Kontrahenten aufeinander, bevor sie sich abends am Strand die endgültige Schlacht liefern. Ausgelassene Stimmung herrscht dann beim Tanz bis in die frühen Morgenstunden.

September: Diada de Mallorca in Palma de Mallorca

Gigantische Ausmaße haben die Großfiguren, die zur Feier des Diada de Mallorca durch Palma ziehen. An der Straße Paseo del Borne angekommen, geben die „Gigantes“ genannten Riesen traditionelle Tänze zum Besten. Mit den Feierlichkeiten gedenken die Inselbewohner rund um den 12. September der Gründung des Königsreichs von Mallorca im Jahre 1276. In den vergangenen Jahren freuten sich die Gäste über freien Eintritt in zahlreichen Museen oder über Extra-Veranstaltungen wie Trabrennen oder Segelregatta.

September: Sant Mateu in Bunyola

Nackt bis auf die Unterwäsche ziehen die Teilnehmer des Patronatsfests Sant Mateu im September in Bunyola durch die Straßen. In diesem Outfit machen sie bei Livemusik die Nacht zum Tag. Doch das ist längst nicht alles: Auf dem Programm des reichlich skurrilen Festes standen in den vergangenen Jahren auch ein Wettklettern auf einem eingeseiften Baumstamm. Auch eine Travestie-Show und ein Holifest, bei dem sich die Teilnehmer gegenseitig mit Farbpulver bewerfen, gehören dazu. Für dieses Jahr lassen sich die Veranstalter sicher wieder einige spektakuläre Attraktionen rund um Sant Mateu, 21. September, einfallen.

September: Traubenschlacht in Binissalem

Alte Kleidung empfiehlt sich für die Teilnehmer der Traubenschlacht am 28. September im Örtchen Binissalem. Sobald das Event beginnt, bewerfen sich nämlich alle gegenseitig mit den süßen Früchten und es gibt kein Halten mehr. Die Schlacht gehört als fester Bestandteil zum jährlichen Weinfest „Festa des Vermar“. Besucher probieren köstliche Weine aus der Region oder erleben bei einem Wettbewerb live mit, welchen Wein die Verkoster als Sieger wählen. Bei verschiedenen Paraden durch die Straßen hat sogar Dionysos, der griechische Gott des Weines, seinen großen Auftritt. Er spendet den Trauben seinen Segen für die große Traubenschlacht.

September: Menschenpyramiden-Fest in Palma

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Das Menschenpyramiden-Fest "Castellers" in Palma © Harry Peter Koegler

Mit den „Castellers“, zu Deutsch Menschenpyramiden, pflegen die Mallorquiner eine weitere skurrile und nicht ganz ungefährliche Tradition. Der Ursprung liegt im 18. Jh. in Katalonien. Heute hat sich der spektakulär aussehende Brauch bis auf die Baleareninsel verbreitet und gehört inzwischen zum immateriellen Weltkulturerbe der UNESCO. Auf Mallorca machen sich Urlauber am 30. September beim „Diada dels Castellers de Mallorca“ ein eigenes Bild. Dann steigen waghalsige Männer und Frauen auf der Placa del Cort in Palma auf die Schultern der Untermänner. So errichten sie Pyramiden mit bis zu zehn Etagen.