Von Mödling aus führt eine gemütliche Wanderung auf den Anninger, wo wir mit der Aussicht von der Kaiser-Jubiläumswarte belohnt werden. Mehr lesen ...
Nach dem Stephansdom ist die Votivkirche die zweithöchste Kirche Wiens © Renata Sedmakova/Shutterstock
Die Wanderung beginnt bei einem der bedeutendsten Häuser der Wiener Musiktradition: der rosafarbenen Volksoper, gegründet 1898, die bis 1904 noch als „Kaiserjubiläums-Stadttheater“ bekannt war. Wir folgen der Währinger Straße in Richtung Innenstadt, schlendern an einladenden Cafés vorbei und passieren das WUK, eines der größten Kulturzentren Europas. Am Ende des Arne-Karlsson-Parks führt die Route nach links in die Strudlhofgasse, die zur beeindruckenden Strudlhofstiege im Jugendstil führt – sie versprüht so viel Flair, dass man sich fühlt, als wäre man in einem historischen Roman gelandet. Kein Wunder: Sie gehört zu den bekanntesten Stiegenanlagen Wiens und wurde durch Heimito von Doderers Roman Die Strudlhofstiege oder Melzer und die Tiefe der Jahre (1951) literarisch verewigt.
Nach der Überquerung der Liechtensteinstraße passieren wir das Eingangstor zum Liechtensteinpark mit dem gleichnamigen Gartenpalais, in dem sich das bekannteste und teuerste Möbelstück der Welt befindet. Das aus dem 18. Jh. stammende „Badminton Cabinet” wurde 2004 von Fürst Hans Adam II. von und zu Liechtenstein erworben. Zu jeder Jahreszeit bietet sich der malerische Park für einen Spaziergang, ein Picknick oder eine Leseauszeit auf einer der vielen Bänke an. Nachdem der Park hinter uns liegt, geht es nach rechts Richtung Franz-Josefs-Bahnhof, bis wir in die einladende Porzellangasse abbiegen. Dieses Wiener Grätzel wird aufgrund seines französischen Charmes oft mit so manchem Pariser Viertel verglichen. In der Berggasse wartet etwa einer der besten authentischen Croissant-Läden der Stadt, in dem man beim Eintreten mit einem herzlichen „Bonjour“ begrüßt wird.
Vom Palais Schlick geht es weiter entlang der Türkenstraße. Von dort aus fällt bereits die zweitgrößte Kirche Wiens, die Votivkirche, ins Auge. Nach dem 1879 eröffneten gotischen Juwel reiht sich ein architektonisches Meisterwerk an das nächste. Vorbei am Schottentor und an der Universität Wien endet die Route am Rathausplatz. Dort bildet der Christkindlmarkt mit seiner stimmungsvollen Atmosphäre den perfekten Abschluss dieses Adventsspaziergangs.
