Seltene Wasserspitzmaus im Nationalpark Gesäuse entdeckt

Ein Artikel von Redaktion | 16.04.2014 - 10:37
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Obwohl sie als größte europäische Spitzmausart gilt, misst die Wasserspitzmaus ohne Schwanz weniger als 10 cm Länge © Nationalpark Gesäuse, Blatt/Resch

Die Wasserspitzmaus lebt ausschließlich an Gewässern mit sehr guter Wasserqualität, wechselnden Fließgeschwindigkeiten und vegetationsreichen, strukturierten Ufern. Der Lebensraum der Wasserspitzmaus wurde in den vergangenen Jahrzehnten durch Verschmutzung und Verbauung der Gewässer immer weiter eingeschränkt. Sie landete daraufhin in der „Roten Liste“ der gefährdeten Tierarten. Die letzten dokumentierten Funde in der Region liegen mehr als 50 Jahre zurück.

Besonders erfreulich ist daher, dass sie sich am Johnsbach im Nationalpark Gesäuse noch wohl fühlt. Im Jahr 2013 gelang Forschern der Nachweis dieser seltenen Art! Die Wasserspitzmaus fand am Johnsbach, der im Zuge des EU-geförderten LIFE-Projektes „Wald und Wildfluss im Gesäuse“ (2005-2011) vitalisiert wurde, einen für sie passenden Lebensraum. Die Liste der bekannten Tierarten im Nationalpark Gesäuse ist damit um eine Art reicher.

Obwohl sie als größte europäische Spitzmausart gilt, misst die Wasserspitzmaus ohne Schwanz weniger als 10 cm Länge. Als spezielle Anpassung an den Lebensraum Wasser verfügt sie über Borsten an Hinterbeinen und Schwanz, die eine schnelle Fortbewegung im Wasser ermöglichen.
Die Wasserspitzmaus ernährt sich von kleinen Bachflohkrebsen, Läusen, Wanzen, Schnecken und sogar kleinen Fischen. Ein besonderes Paarungsritual bei Wasserspitzmäusen ist das „Fangenspielen“. Mit etwas Glück kann man dies zwischen April und September auch am Johnsbacher Sagenweg im Nationalpark Gesäuse beobachten.