Wie entsteht ein Sonnensturm?

Ein Artikel von Michaela Tebaldi | 26.04.2023 - 09:38
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Sonnenstürme werden in den kommenden 2 Jahren immer häufiger auftreten © Lukasz Pawel Szczepanski/Shutterstock

Die Sonne stößt kontinuierlich Strahlung und geladene Teilchen, also Protonen und Elektronen, aus. Die Intensität variiert. Von einer Sonneneruption spricht man dann, wenn dieses Ereignis in einer bestimmten Region der Sonne besonders stark ist. Wenn sich eine solche Sonneneruption samt ihrer Ladung und Strahlung auf die Erde zubewegt, nennt man das Sonnensturm bzw. magnetischen Sturm. 

Vom Sonnensturm zum Polarlicht

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Beim Auftreffen eines Sonnensturms auf die Erdatmosphäre entstehen Polarlichter © Sylvie Corriveau/Shutterstock

Vergangenen Freitag, am 21. April 2023, machte sich eine solche Sonneneruption auf den Weg zur Erde, wo sie in der Nacht von Sonntag auf Montag in den frühen Morgenstunden ankam. Sobald das Magnetfeld der Erde erreicht ist, kann ein solcher Sonnensturm auch Polarlichter verursachen, wie sie in manchen Teilen des Landes zu sehen waren. Besonders ausgeprägt waren die leuchtenden Polarlichter in den USA zu sehen, und zwar von Norden bis zum Süden des Landes. Die farbigen Streifen und Muster am Himmel entstehen durch das Auftreffen des Sonnensturms auf das Erdmagnetfeld. Durch den enormen Druck wird das Magnetfeld verformt, was das Firmament leuchten lässt. Je nachdem, welches Gas auf die Erdatmosphäre trifft, erscheinen die Polarlichter in unterschiedlichen Farben, von Grün und Blau über Gelb bis Rot und Violett. 

Sonnenstürme nehmen künftig zu

Die Auswirkungen eines Sonnensturmes können aber auch weit weniger angenehm ausfallen, etwa in Form von Störungen der Satellitenkommunikation, des Stromnetzes und Navigationssystemen. Auch das körperliche Wohlbefinden kann betroffen sein – besonders wetterfühlige Menschen reagieren mit Kopfschmerzen, Schwindel oder Schlafstörungen. 

Dabei muss gesagt werden, dass Sonnenstürme nicht neu sind. Die Sonne schickt ständig Strahlung und Ladung in Form von Sonnenwinden ins All. In den kommenden Jahren müssen wir uns allerdings auf ein Ansteigen dieser kosmischen Ereignisse gefasst machen. Die magnetische Aktivität der Sonne befindet sich nämlich in einem  ansteigenden Stadium, das seinen Höhepunkt voraussichtlich im Jahr 2025 erreichen wird. Das heißt, wir werden künftig vermutlich öfter in den Genuss von Polarlichtern kommen, müssen aber auch mit eventuellen störenden Begleiterscheinungen rechnen.
Im Moment wird intensiv auf diesem Gebiet geforscht, um die Auswirkungen eines solchen Naturereignisses besser voraussagen und beurteilen zu können. Das Weltraumwetter wird erst seit rund 30 Jahren erforscht und ist damit eine sehr junge Forschungsdisziplin.