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Tracht gilt als starkes Zeichen österreichischer Tradition und Gemeinschaft © Spitzi-Foto/Shutterstock
Nichts schreit mehr nach Gemeinschaft, österreichischer Identität und Tradition als Tracht. Ob beim jährlichen Dorffest, beim Oktoberfest oder bei einer besonderen Feier – ein Dresscode, der Dirndl und Lederhosen vorschreibt, sorgt bei den meisten Einwohnern für Begeisterung.
Tatsächlich gibt es auch heute noch Parallelen zum ursprünglichen Zweck der Kleidung: Sowohl früher als auch heute ist es üblich, Personen im Arbeitskontext traditionell gekleidet anzutreffen. In der aktuellen Zeit ist das hauptsächlich in der Hotellerie und Gastronomie der Fall und sorgt bei Gästen sofort für ein Gefühl des „Nachhausekommens“ und „Willkommenseins“. Früher trugen Holzknechte oder Jäger Lederhosen und Mägde Dirndl weniger aus Identitätszwecken als aus praktischen Gründen. Allerdings standen der Arbeiterschicht damals nur Varianten aus günstigen Stoffen wie Wolle oder Leinen zur Verfügung, während die Adeligen Seide, Baumwolle oder andere edle Materialien bevorzugten.
Ungewaschen echt
Ende des 19. Jh. entwickelte sich die Tracht immer mehr zur Mode und gepflegten Tradition. Auch Kaiser Franz Josef I. schlüpfte gerne in die Lederhose. Je nach Bundesland gibt es stilistische Unterschiede: Blau symbolisiert Seeregionen, Rosa und Lila den alpinen Raum, in dem Almröschen und Enzian wachsen. Grün hingegen repräsentiert Gegenden mit hoher Wald- und Wiesendichte. Auch die Schürze kann spannende Hinweise geben, denn eine Dame mit links gebundener Schürze ist laut Dirndl-Knigge beispielsweise Single. Eine rechte Schleife zeigt, dass dieTrägerin in festen Händen ist, während Witwen ihre Schürze hinten binden.
Angesichts des besonderen Stoffes stellen sich auch viele die Frage, ob Lederhosen eigentlich gewaschen werden. Experten raten davon ab und betrachten Gebrauchsspuren als Teil des authentischen Looks. Auch wenn es mittlerweile Angebote in jeder Farbkategorie und Preisklasse gibt – vom bunten Schnäppchen aus der Fast-Fashion-Kette bis zur schlichten Luxusvariante, die den Kosten eines Urlaubs gleichkommt – sind sich die Österreicher über eines einig: Tracht wird in der Alpenrepublik immer mit Stolz getragen.