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Manchen Traditionen zufolge leitet der Thomastag die bekannten Raunächte ein © Pixel-Shot/Shutterstock
Der Thomastag wird traditionell am 21. Dezember gefeiert und fällt damit auf den kürzesten Tag des Jahres – die Wintersonnenwende. Ab diesem Tag werden die Tage wieder länger, das Licht kehrt zurück, und die Natur beginnt ihren stillen Aufbruch aus der dunklen Jahreszeit. Diese astronomische Besonderheit macht den Thomastag seit jeher zu einem magischen Wendepunkt.
Namensgeber ist Thomas von Canterbury, ein Märtyrer des 12. Jahrhunderts, der in vielen Regionen als Schutzheiliger für Haus, Hof und Vieh verehrt wurde. Besonders in alten Bräuchen galt der Tag als geeignet für Rituale zum Schutz, zur Reinigung und zur Vorbereitung auf das neue Jahr. So leitet der Thomastag in manchen Traditionen auch die Raunächte ein – die mystische Zeit bis zum 6. Jänner, in der die Grenzen zwischen der sichtbaren und unsichtbaren Welt als besonders durchlässig galten. Traditionell werden diese Nächte genutzt, um das alte Jahr zu reflektieren und sich mithilfe von Räucherritualen von alten Energien zu befreien. Zu den Bräuchen zählen die „Wilde Jagd“, bei der Geister und böse Energien vertrieben werden, sowie der Trestererlauf in den Alpenregionen. Manche bereiten auch kreative Vision Boards mit Wünschen und Zielen für das kommende Jahr vor. Außerdem heißt es, dass in dieser Zeit keine Wäsche aufgehängt werden sollte, da dies Unglück bringen könnte.