Höhlenkunst der Urzeit

Ein Artikel von REISEN-Magazin | 09.05.2023 - 10:50

Höhle von Lascaux, Frankreich

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Höhle von Lascaux © thipjang/Shutterstock

Die Entdeckungsgeschichte der Höhle von Lascaux, die mit mehreren hundert Wandgemälden und Zeichnungen sowie über 1.500 Gravuren eine der bedeutendsten Stätten mit prähistorischer Kunst ist, beginnt im Jahr 1940. Vier Jugendliche entdeckten die Höhle zufällig und machten so die Wissenschaft darauf aufmerksam. Im Jahr 1948 wurde sie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und kann heute (der Saal der Stiere gilt als der spektakulärste Abschnitt) das ganze Jahr über besucht werden.

Sulawesi, Indonesien

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Sulawesi Höhlenkunst © Naj Ativk/Shutterstock

Die Höhlenmalerei auf der Insel Sulawesi in Indonesien soll über 40.000 Jahre alt sein. Die wissenschaftliche Datierung brachte die bisherigen Theorien, wonach die ersten Höhlenmalereien ihren Anfang in Europa nahmen, ins Wanken. Die knapp 41.000 Jahre alten Höhlenmalereien in Südwesteuropa galten bisher als die ältesten. Wichtig sind die Anfänge für die Wissenschaft deshalb, weil sie den Beginn von abstrakten Denken beim Menschen fest­halten.

Bradshaw Felsmalereien, Kimberley/Australien

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Bradshaw Felsmalereien © robert mcgillivray/Shutterstock

Einige der Felsmalereien sollen bis zu 50.000 Jahre alt sein und wären somit die ältesten der Welt. Sie stammen von den Aborigines, die sie Gwion Gwion nannten. Erstmals berichtete Joseph Bradshaw, ein Siedler, im Jahre 1891 von diesen Felsmalereien. Nach ihm wurden sie anschließend benannt. In einem Gebiet von 50.000 km² soll es übrigens 100.000 dieser Werke geben.

Cueva de las manos, Argentinien

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Cueva de las manos © R.M. Nunes/Shutterstock

Seit 1999 gehört die „Höhle der Hände“ im Südwesten Argentiniens in der Provinz Santa Cruz zum Weltkulturerbe. Die Zeichnungen wurden unterschiedlichen Phasen von 7.000 bis 1.000 v. Chr. zugeteilt und sind in drei verschiedene Gruppen unterteilt (in Gruppe A sind die anspruchsvollsten Werke). Die Höhlen samt Felsmalereien wurden erst im Jahr 1941 von einem Mönch entdeckt und 1967 erstmals wissenschaftlich untersucht.

Höhle von Altamira, Spanien

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Höhle von Altamira © JESUS DE FUENSANTA/Shutterstock

Die Altamira-Höhle ist Teil des UNESCO Weltkulturerbes und zählt etwa 930 Bilder, darunter Ritz­zeichnungen, reine Kohlezeichnungen und farbige Darstellungen. Die Bisons, Pferde und Hirschkühe sind dreidimensional und mit ausgefeilter Technik gezeichnet. Sogar Picasso sagte, dass Jahrtausende später wohl niemand in der Lage sei, so zu zeichnen. Seit 2002 dürfen nur Wissenschafter und jährlich fünf Touristen, die per Los gezogen werden, die Höhle besichtigen. Alle anderen müssen sich mit dem technologisch hochanspruchsvollen Nachbau unweit des Originals begnügen.