Die gefährlichsten Foto-Spots der Welt

Ein Artikel von Merian/Monika Stradner | 08.03.2024 - 10:44
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Der Kjeragbolten ist zwischen zwei Felsen eingeklemmt und befindet sich 1.000 m über dem Boden © Viktor Hladchenko/Shutterstock

Ob es immer das beste ist, für ein Foto an seine Grenzen zu gehen oder gar Risiken auf sich zu nehmen, sei dahin gestellt. Trotz atemberaubender Motive soll man die eigene Sicherheit nicht außer Acht lassen: Es gibt zahlreiche Orte, an denen man besser daran täte, auf seine Füße zu schauen als dem besten Selfie am Smartphone-Bildschirm nachzujagen. Einige davon haben wir uns näher angeschaut.

Norwegen

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Die norwegischen Fjorde bieten viel Potenzial für spektakuläre Bilder. Ein beliebter Foto-Spot ist der Preikestolen © saiko3p/Shutterstock

Beim Besuch des Preikestolen in Norwegen ist gerade bei schlechten Wittungsbedingungen Vorsicht angesagt. Das Felsplateau ist 25 mal 25 Meter groß, an der Felskante geht es über 600 m senkrecht nach unten in den 40 km langen Fjord. Der Preikestolen liegt in der Nähe der Stadt Stavanger und ist über eine etwa zweistündige Wanderung zu erreichen. Er hat sich zum Pflichtprogramm für viele Touristen entwickelt, die Besucherzahlen sind in den vergangenen Jahren rasant gestiegen und sorgen teilweilse für Schlangen am Wanderweg.

Österreich

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Der Klettersteig am Donnerkogel zählt zu den spektakulärsten in Österreich © Petr Louzensky/Shutterstock

Auch in Österreich gibt es derartige Orte. So etwa der Donnerkogel-Klettersteig am Gosaukamm, an der Grenze von Salzburg und Oberösterreich. Der Klettersteig selbst ist auch für erfahrene Kletterer eine Herausforderung, die spektakuläre Himmelsleiter definitiv nichts für Menschen mit Höhenangst. Für etwa 40 m Länge schwebt man rund 100 m über einer Schlucht. Auch hier bilden sich Schlangen am Eingang. Die Herausforderung sollte jedoch keinesfalls unterschätzt werden: Die richtige Ausrüstung für den Klettersteig ist grundlegend!

Vietnam

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Die „Trainstreet“ in Hanoi lockt viele Besucher an © Photographer2463/Shutterstock

Eigentlich ist sie nicht für Besucher zugänglich, trotzdem kommen immer wieder Scharen von Menschen in die Train Street nach Hanoi, um Schnappschüsse davon zu ergattern, wie der Zug sich seinen Weg durch die engen Häuserblocks bahnt. Die Strecke hat einerseits eine wichtige Bedeutung für Reisende, andererseits hat sich durch die hohe Anzahl an Schaulustigen auch eine wirtschaftliche Bedeutung etabliert: Die Anrainer haben sich an der Nachfrage orientiert und Essensstände und Cafés eröffnet.

Indien

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Das Harihar Fort in Indien ist bekannt für atemberaubende Ausblicke und eine aufregende Wanderung © Suraj Khutarkar/Shutterstock

Im indischen Bundesstaat Maharashtra, zwischen Mumbai und der Stadt Nashik, befindet sich die Festung Harihar. Die Aussicht ist wunderschön und die Wanderung, um es zu erreichen, grundsätzlich einfach. Bis man an den anspruchsvollen Teil kommt: Es geht fast 80 Grad senkrecht nach oben, die Stufen sind direkt in den Fels gehauen und werden – besonders bei schlechten Wetterverhältnissen – gefährlich rutschig.

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Die Stufen sind direkt in den Fels gehauen und zum Teil sehr steil © AnujeetGhatak/Shutterstock

Der spektakuläre Aufstieg verleitet zu Selfies. Man sollte aber, während man auf den 90 Stufen unterwegs ist, besonders achtsam sein und sich auf seine Schritte konzentrieren, auch beim Abstieg.

Brasilien

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Nicht ausrutschen sollte man beim Besuch der Iguazu-Fälle © R.M. Nunes/Shutterstock

Im Grenzgebiet von Brasilien und Argentinien befinden sich die weltberühmten Wasserfälle von Iguazu – für viele Reisende ein absolutes Muss. Man hört die beeindruckenden Wassermassen schon aus der Ferne und hat verschiedene Möglichkeiten, sie sich aus der Nähe anzuschauen. Auf den Rundwegen warnen Schilder davor, sich auf die Geländer zu setzen: Im Jahr 2022 ist hier ein Unfall mit jemandem passiert, der das getan und beim Versuch, ein Foto zu schießen, das Gleichgewicht verloren hat.

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Manche sind im Urlaub auf der Suche nach besonders mutig wirkenden Bildern © Regiane_Ferraz/Shutterstock

Einen weiteren beliebten Foto-Spot bildet der Pedra do Telégrafo in Rio de Janeiro. Eine Wanderung durch den atlantischen Regenwald führt zum Aussichtspunkt, der auf einer Felsformation in 350 m Höhe liegt. Man blickt auf die malerischen Strände und den Regenwald. Das Fotomotiv ist auch hier spektakulär, allerdings befindet sich der Felsen tastächlich nur knapp über dem Boden. Wer das Foto aus dem richtigen Blickwinkel schießt, erzeugt die optische Täuschung.

Island

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Die Felsformation Gatklettur ist das bekannteste Fotomotiv im kleinen Fischerdorf Arnarstapi © kasakphoto/Shutterstock

Auch Island ist eine Destination, die atemberaubende Bilder verspricht. Ein Ausflug zum Gatklettur auf der Snaefellsnes Halbinsel bietet gute Gelegenheiten dafür. Der natürlich geformte Steinbogen befindet sich in der Nähe des kleinen Fischerdorfs Arnarstapi. Es handelt sich trotz der Abgeschiedenheit um ein beliebtes Motiv, das mittlerweile wohl auch von Ausflugsbussen angesteuert wird. Neben der landschaftlichen Schönheit lassen sich hier auch Küstenvögel beobachten.

Gerade in Island begeben sich wohl immer wieder Menschen in gefährliche Situationen, um gute Bilder zu ergattern. Wer unbedingt vor Wasserfällen, Geysiren und sogar Lavamassen posieren möchte, sollte sich an die Empfehlung der isländischen Toursimusbehörde halten und „zum Sterben schöne Fotos machen, ohne für sie zu sterben.“