Gaumenreise nach Bern

Ein Artikel von Monika Stroj | 06.06.2025 - 10:54
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Auf keinem Grillabend darf es bei uns fehlen: Das Berner Würstel ist ein Klassiker © hlphoto/Shutterstock

Was sich der Koch genau dabei gedacht hat, als er in den 1950er Jahren ein gewöhnliches Frankfurter (Achtung – das wäre in Deutschland ein Wiener Würstchen!) mit Käse gefüllt und mit Speck eingewickelt hat, um es schließlich in der Pfanne zu braten, können wir ihn leider nicht mehr fragen. Er hatte damals jedenfalls eine gute Idee und einen österreichischen Klassiker erfunden, der heute auf keinem Grillabend fehlen darf!

Um die Verwirrung gleich aufzulösen – nein, die „Berner“ Würstel stammen nicht aus der Hauptstadt der Schweiz. In Bern werden Sie zu dem Thema keine Hinweise bekommen. In Zell am See hatte in den 1950er Jahren ein Koch den Wunsch nach einer einfachen Speise, die er für einen regelmäßig bei ihm einkehrenden Männerchor rasch zubereiten konnte. So kam ihm die Idee, Frankfurter längs einzuschneiden und mit Käse zu befüllen, mit Speck zu umwickeln und zu braten. Da sich das Gericht auch über den Männerchor hinaus an großer Beliebtheit erfreute, kam es bald darauf auf die reguläre Speisekarte. Somit hatte der Koch Erich Berner im Tiroler Weinstüberl in Zell am See diese legendären Würstel erfunden.

Zutaten:
• 
2 Paar Frankfurter
 4 Scheiben Emmentaler
 8 Scheiben geselchter Speck
 Zahnstocher

Zubereitung:
1.
Die Frankfurter Würstel werden der länge nach eingeschnitten – so, dass der Käse sich anschließend gut „verstauen“ lässt.
2. Von den Käsescheiben Streifen abschneiden und in die Längsschlitze der Würstel geben. Keinesfalls zu viel Käse verwenden, weil er sonst zu stark herausrinnt.
3. Nun werden die Speckstreifen um die Würstel gewickelt – sie helfen dabei, den Käse zu fixieren und ihn nicht komplett auslaufen zu lassen. Am besten fixiert man das Ganze nun mit zwei Zahnstochern, die durch Speck und Würstel geschoben werden.
4. Nun werden die Berner Würstel entweder in der heißen Pfanne in etwas Pflanzenöl oder am Grill gebraten, bis der Speck knusprig und leicht gebräunt ist. Die etwas schonendere und noch leichter vorzubereitende Alternative wäre, die Würstel auf ein mit Backpapier belegtes Blech in den Ofen zu schieben. 
5. Als Beilagen werden häufig Pommes frites serviert, es eignet sich auch Schwarzbrot oder Gebäck sowie Puszta- oder Erdäpfelsalat. Auch Ketchup, Senf und Kren können dazu gereicht werden.

Tipp: Heute findet man fertig vorbereitete Berner Würstel in den meisten österreichischen Supermärkten, wobei der Käse bereits in die Würstel eingearbeitet und daher weniger gefährdet ist, auszulaufen.