Zurück zu den Händen • Im Rhythmus der Lamas • Vulkanisches Wohlgefühl • Gipfelglück in den Nocky Mountains • Szenestadt am Main • Dorfzauber à la Corse Mehr lesen ...
Auf den Marshallinseln im Pazifischen Ozean sind die Auswirkungen der US-Atomwaffentests in den 1940er und 1950er Jahren noch immer spürbar © KKKvintage/Shutterstock
Strände gelten als Orte der Entspannung und Schönheit – doch hinter dem glitzernden Wasser und dem weißen Sand lauern oft unsichtbare Gefahren. Eine der größten Bedrohungen sind tückische Strömungen, die selbst erfahrene Schwimmer binnen Sekunden ins offene Meer reißen. Auch gigantische Wellen oder plötzliche Wetterumschwünge können aus einem Traumurlaub einen Albtraum machen.
Hinzu kommt die unsichtbare Gefahr unter der Wasseroberfläche: giftige Quallen, aggressive Haie oder lautlose Krokodile machen manchen Küstenabschnitt zu einem Hochrisikogebiet. Doch nicht nur im Wasser, auch an Land können Gefahren lauern – von steilen Klippen und bröckelnden Felsen bis zu wilden Tieren, die unachtsame Besucher überraschen.
Ebenso bedrohlich sind unsichtbare Risiken wie verschmutztes Wasser voller Bakterien oder die gnadenlose Sonne, die Haut und Kreislauf stark belasten kann. Besonders gefährlich wird es dort, wo Strände abgelegen und ohne Rettungsdienste sind – wer in Not gerät, ist auf sich allein gestellt. Wir haben uns einige der gefährlichsten Strandabschnitte der Welt näher angeschaut.
1. Bikini-Atoll, Marshallinseln
Das Bikini-Atoll im Pazifik sieht aus wie ein tropisches Paradies, birgt jedoch enorme Gefahren. In den 1940er- und 50er-Jahren führte die US-Regierung hier zahlreiche Atomtests durch. Dabei entstanden hohe radioaktive Belastungen, die bis heute in Boden, Wasser und Meereslebewesen nachweisbar sind. Die Strahlung macht das Gebiet für dauerhafte Besiedlung ungeeignet und gesundheitlich riskant. Zusätzlich liegen in der Lagune gesunkene Schiffswracks, die zwar für Taucher faszinierend sind, aber weitere Gefahren bergen.
Fun-Fact zum Bikini: Sein Name stammt tatsächlich von der Inselgruppe, wobei die Einheimischen das Wort „Pikinni“ schreiben, was übersetzt soviel wie „Kokosnussplatz“ bedeutet. Als der Franzose Louis Réard das knappe, zweiteilige Badeoutfit 1946 erstmals in Paris präsentierte, hat er es nach dem Atoll benannt, auf dem kurz zuvor die Atomtests stattfanden – in Anspielung auf die „explosive“ Wirkung seiner Erfindung.
An diesem wunderschönen, schwarzen Sandstrand kommt es aufgrund von vulkanischen Aktivitäten und dadurch auftretenden, plötzlichen Riesenwellen immer wieder zu Todesfällen © aiyoshi597/Shutterstock
2. Reynisfjara, Island
Der Reynisfjara-Strand fasziniert mit schwarzem Vulkansand und bizarren Felsformationen, ist jedoch extrem gefährlich. Hauptursache sind die berüchtigten „Sneaker Waves“ – innerhalb weniger Sekunden plötzlich auftretende, riesige Wellen, die weit höher reichen als gewöhnlich, die höchsten dort gemessenen Wellen waren bis zu 40 m hoch. Sie reißen Menschen unerwartet von den Füßen und ziehen sie in die eiskalte, stürmische Nordatlantiksee. Die Strömungen sind so stark, dass Rettung kaum möglich ist – es gibt ohnehin keine Sicherheitskräfte vor Ort. Trotz seiner Schönheit gilt der Strand daher als einer der gefährlichsten Islands, wo größte Vorsicht lebenswichtig ist. Daher sollte man die unzähligen Warnhinweise, die hier angebracht sind, unbedingt beachten.
Traumhaft schön ist es am australischen Cape Tribulation, wo der Regenwald auf das Great Barrier Reef trifft © Alejandro Cornejo Velazqu/Shutterstock
3. Cape Tribulation, Australien
Das tropische Paradies besticht durch seine Schönheit, ist jedoch voller Gefahren. Im Wasser lauern Salzwasserkrokodile und im Sommerhalbjahr die hochgiftigen Würfelquallen, deren Stiche tödlich sein können. Auch Haie sind in der Region keine Seltenheit. An Land trifft man außerdem auf giftige Schlangen und Spinnen, die unachtsame Besucher überraschen können. Hinzu kommen starke Strömungen und unberechenbare Naturbedingungen. Der Name „Tribulation“ – „Trübsal“ – erinnert passend daran, dass hier Schönheit und Gefahr eng beieinanderliegen.
Die Würfelqualle gilt als eines der giftigsten Tiere der Welt. Ihre glockenförmige Körperstruktur wirkt unscheinbar, doch die bis zu drei Meter langen Tentakel sind mit Millionen winziger Nesselkapseln bestückt. Ein einziger Kontakt kann beim Menschen Herzstillstand oder Atemlähmung auslösen – der Schmerz ist sofort unerträglich. Besonders gefährlich sind Begegnungen im trüben Küstenwasser, da die Quallen fast durchsichtig sind. Schutz bieten speziell entwickelte Quallen-Schutzanzüge oder das Schwimmen in gesicherten Netzen, die an australischen Stränden aufgestellt werden. Im Notfall gilt: sofort Essig auf die betroffene Stelle geben und dringend medizinische Hilfe rufen.
Kauapea Beach auf der hawaiianischen Insel Kauai besticht nicht nur durch seine Schönheit. Der auch als „Secret Beach“ bekannte Strand befindet sich in der Nähe eines der aktivsten Vulkane der Welt, außerdem treten hier sehr starke Meeresströmungen auf © Wirestock Creators/Shutterstock
4. Kauapea, Kauai, Hawaii
Dieser Strand wird auch „Tunnels Beach“ genannt und wirkt idyllisch, ist aber äußerst gefährlich. Starke Unterströmungen und plötzliche Wellen können Schwimmer oder Schnorchler überraschend ins offene Meer reißen. Besonders bei Flut oder nach Regenfällen verstärken sich die Strömungen, sodass selbst erfahrene Schwimmer in Lebensgefahr geraten. Das Meer ist außerdem kalt und unberechenbar, mit versteckten Felsen unter der Wasseroberfläche.
Bei Indien denkt man – trotz der langen Küstenlinie – nicht automatisch an den Strand. Der Chowpatty Beach bei Mumbai ist für seine starke Verschmutzung bekannt © arun sambhu mishra/Shutterstock
5. Chowpatty Beach, Indien
Der Chowpatty Beach in Mumbai gilt als berühmt und ist gleich aus mehreren Gründen gefährlich. Einerseits können starke Strömungen und Wellen im Arabischen Meer unerwartet auftreten und Schwimmer ins offene Wasser ziehen. Was andererseits jedoch die noch größere Herausforderung darstellt, ist die hohe Verschmutzung: Abwasser und Müll im Wasser erhöhen das Risiko für Infektionen und Hautkrankheiten. Auch überfüllte Bereiche bergen Gefahren durch Massenpanik oder Unfälle am Ufer. Trotz seiner Popularität als Touristenziel sollte man vorsichtig sein und sich nicht zusehr davon beeinflussen lassen, dass die lokale Bevölkerung das verschmutzte Wasser nicht wirklich meidet.
Die Stadt Gansbaai liegt an der südafrikanischen „Garden Route“ – die Strände sind hier nicht nur wunderschön, sondern auch gefährlich © Alessandro De Maddalena/Shutterstock
6. Gansbaai, Südafrika
Die Strände rund um Gansbaai sind v. a. für ihre Weißen Haie berüchtigt und gelten als „Haifisch-Hotspot“. Besonders in Küstennähe und während bestimmter Jahreszeiten sind Begegnungen möglich. Die starken Strömungen und rauen Wellen des Atlantiks erhöhen das Risiko, von der See erfasst zu werden. Für Schwimmer und Surfer bedeutet dies eine Kombination aus tierischen Gefahren, unberechenbarem Wasser und begrenzter Notfallhilfe, die den Strand extrem gefährlich macht.
Dem weißen Hai kann man rund um die südafrikanische Stadt Gansbaai ganz nahe kommen © Al Carrera/Shutterstock
Haie werden hier auch ganz bewusst als Touristenattraktion eingesetzt. Beim sogenannten „Shark Cage Diving“ kann man ihnen ganz nahe kommen. Die Tiere werden zu diesem Zweck angelockt und gefüttert. Dadurch gewöhnen sie sich auch an den Menschen und die Boote. Sie lernen, dass Menschen potenziell Nahrung bringen, was ihr natürliches Verhalten verändert. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Haie sich in Küstennähe aufhalten und Schwimmer, Surfer oder unvorsichtige Besucher gefährden. Obwohl die Aktivitäten touristisch kontrolliert werden, bleibt ein erhöhtes Risiko, da Raubtiere unberechenbar sind.
Die Idylle von New Smyrna Beach in Florida trügt – die Stadt wurde mit dem Titel „Hauptstadt der Hai-Angriffe“ ausgezeichnet © Cavan-Images/Shutterstock
7. New Smyrna Beach, Florida
So, wie Gansbaai als „Hauptstadt der Weißen Haie“ gilt, gibt es in den USA die Hauptstadt der Haiangriffe. Der New Smyrna Beach ist wegen der hohen Zahl an Haiangriffen berüchtigt und gilt als einer der gefährlichsten Strände der USA. Schwarzspitzen- und Bullenhaie kommen hier sehr häufig vor und greifen gelegentlich Menschen an. Zwar sind die meisten Vorfälle nicht tödlich, doch die vielen Begegnungen mit Haien machen ihn zu einem gefährlichen Strand für Schwimmer und Surfer.
2.