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Internationale Teams treten im Rahmen des Wettbewerbs in Wien gegeneinander an © mchristina_hab/Shutterstock
Straßenbahnen, die beim Bowling oder Curling gegeneinander antreten? Wenn Sie jetzt denken, das klingt nach einer wirren Fantasie unserer Redaktion oder einem KI-generierten Späßchen, kann man Ihnen das nicht verdenken. Tatsächlich wird am 13. September 2025 in Wien die erste Tram-WM ausgetragen. Dabei treten nationale und internationale Teams gegeneinander an und stellen ihr fahrerisches Können unter Beweis.
Das Wiener Straßenbahnnetz wartet auch mit einigen Besonderheiten auf: Es ist das sechstgrößte der Welt und feiert im Jahr 2025 sein 160-jähriges Jubiläum. In einer der international lebenswertesten Städte spielt der öffentliche Verkehr eine wesentliche Rolle und trägt dazu bei, dass sich die Menschen hier wohl fühlen und eine hohe Lebensqualität vorfinden – das gut ausgebaute Netz punktet außerdem mit dichten Intervallen und Pünktlichkeit.
Zeigen, was man kann
Ursprünglich wurde der Bewerb ins Leben gerufen, um einerseits den Straßenbahnfahrern eine Plattform für den internationalen Austausch zu bieten. Andererseits sollten auch das komplexe Handwerk des Tramfahrens sichtbar gemacht und die Verkehrsbetriebe als attraktive Arbeitgeber präsentiert werden. So wurde bereits seit dem Jahr 2012 jährlich eine europaweite Tram-EM ausgetragen – wie z. B. in Dresden, Budapest oder Frankfurt. Jetzt feiert die WM in Wien Premiere und erstmals werden Teams aus aller Welt antreten: etwa aus San Diego, Rio de Janeiro, Melbourne oder Hongkong.
Einzigartiger Wettbewerb
Die Teams bestehen jeweils aus einem Fahrer und einer Fahrerin , die in zwei Läufen insgesamt acht Bewerbe bestreiten. Neben dem Ergebnis zählt auch die Schnelligkeit und fließt mit in die Bewertung ein:
- Stop and Go: Sanftes Anfahren und Bremsen mit Wasserbehälter – dabei darf kein Tropfen verschüttet werden
- Geschwindigkeit halten: Ohne Tachometer werden exakt 25 km/h über eine Strecke von 20 m gehalten
- Zielbremsen: Präziser Stillstand auf einer Bodenmarkierung
- Tram‑Bowling: Eine riesige Kugel wird mit der Tram angestoßen, um Pins umzurollen
- Rückwärtsfahren: Mit Pfeifsignalen wird ohne Sicht manövriert
- Seitlicher Abstand: Millimetergenaues Vorbeifahren ohne Berührung
- Exakter Stopp: Die Türen müssen exakt über einer Bodenmarkierung halten
- Tram‑Curling: Eine Draisine wird mitgeschleppt und soll in den Zielbereich rollen
Am Wiener Rathausplatz wird im Zuge dessen ein großes Öffi-Fest stattfinden, bei dem neben den Wettbewerben auch Einblicke hinter die Kulissen der Wiener Öffis gegeben und XXL-Spielstationen für Kinder angeboten werden. Für Daheimgebliebene gibt es einen Live-Stream, damit niemand den spannenden Wettbewerb versäumt.
Info: tramwm.wienerlinien.at