Rundwandern in Bad Sauerbrunn

Ein Artikel von DI Christiane Bartal | 03.03.2015 - 15:59

Wir starten die Wanderung direkt in Bad Sauerbrunn, jenem traditionsreichen Kurort an der burgenländisch-niederösterreichischen Grenze mit dem magnesiumreichsten Heilwasser Österreichs. Aber bevor wir uns davon überzeugen, schauen wir uns mal alles von oben an.

Beim neuen Kurhaus folgen wir der Kirchengasse, bis diese in einen Forstweg übergeht. Stetig bergauf gehend, zeichnet sich nach ca. 20 Minuten bereits der Aussichtsturm zwischen den Baumkronen ab. Über 133 Stufen gilt es, den 28 m hohen Turm zu erklimmen. Die Treppe schlängelt sich um einen 100 Jahre alten Baumstamm, dessen Querschnitt am Fuße des Turmes die bewegte Geschichte des Kurortes erzählt.

Oben angekommen bietet sich bei guter Wetterlage ein Ausblick über das Rosaliengebirge und in der anderen Richtung bis zum Neusiedlersee und sogar nach Bratislava und Sopron.

Zu den Gipfeln, die gar keine sind

Der Weg führt weiter der gelben Markierung und zunächst auch der Forststraße folgend Richtung Gespitzter Riegel. Nach ca. 20 Minuten zweigt der Weg links ab in einen Waldweg, der nach wenigen Meter wiederum links in einen schmalen Fußpfad übergeht. Dieser fast schon hohlwegartige Wegabschnitt ist besonders urwüchsig und von moosbewachsenen Wurzelstöcken gesäumt.

Nach insgesamt ca. 1,5 Stunden Gehzeit erreichen wir den vermeintlichen "Gipfel" unserer Wanderung - den Gespitzten Riegel (594 m). Das Einzige, das hier Gipfelsturmgefühle aufkommen lässt, ist das obligatorische Gipfelbuch, in dem wir uns natürlich verewigen. Eine kurze Rast auf der etwas wackeligen, provisorisch anmutenden Tisch-Bank-Kombination gehört ebenfalls dazu.

Der nächste "Gipfelsturm" ereignet sich bereits 20 Gehminuten später: wir erreichen den Mitterriegel (506 m) – ebenfalls mit Gipfelbuch. Von nun an führt der Weg stetig bergab.

Marienquelle und Hubertuskapelle

Nächster Halt: Marienquelle, auch "Sauerbründl" genannt. Was aussieht wie eine kleine Holzhütte zum Rasten, entpuppt ich bei genauerem Hinsehen als Quellfassung. Ein paar Stufen abwärts ist sie auch schon, die von eisenroten Ablagerungen umgebene Quelle.

Die Marienquelle befindet sich unmittelbar neben der Forststraße, wo unser Weg zurück Richtung Bad Sauerbrunn abzweigt. Von nun an folgen wir der grünen Markierung bachbegleitend und gelangen nur kurze Zeit später zur Hubertuskapelle am Rande der Lazawiese, wo jedes Jahr im Herbst eine Feldmesse stattfindet.

Weiterhin gibt die grüne Markierung unseren Weg vor, der später in blau übergeht, bis wir schließlich wieder in Bad Sauerbrunn ankommen. Über die Wald- und Stiegengasse geht's zurück zur Kirchengasse, wo wir unsere Rundwanderung ca. 3,5 Stunden zuvor gestartet haben.

Genussquelle mit dem magnesiumreichsten Heilwasser

Wie bereits der Name "Bad Sauerbrunn" verrät, kann der Kurort mit einem besonderen Quellwasser aufwarten – mit dem magnesiumreichsten Heilwasser Österreichs. Bemerkenswert sind auch seine Gehalte an Calcium und Eisen, was ihm den typisch "rostigen" Geschmack verleiht – zugegeben nicht jedermanns Sache. Die natürliche, feinperlige Kohlensäure macht die angenehme Spritzigkeit des Wassers aus.

Bereits die Römer und Kelten nutzten die gesundheitsfördernde Wirkung des Wassers. Heute kommt das Heilwasser im modernen GesundheitsZentrum zum Einsatz, wo insbesondere Stoffwechselerkrankungen therapiert werden. Die für jedermann zugängliche Abfüllstation befindet sich im Gebäude der "Genussquelle" direkt an der Hauptstraße (Mattersburger Straße Ecke Schulstraße). Im Zentrum des kreisrundes Baus zapfen wir mit den bereitgestellten Gläsern frisches Quellwasser zum Verkosten. Kostproben vor Ort sind kostenlos, wer allerdings Wasser in Flaschen abfüllen möchte, muss 25 Cent pro Liter berappen.

Dauerausstellung "100 Jahre Kurort Bad Sauerbrunn"

In der "Genussquelle" befindet sich nicht nur die Abfüllstation, sondern auch eine Vinothek, eine Greißlerei und das Tourismusbüro der Region Rosalia. Im Untergeschoß kann außerdem kostenfrei eine Dauerausstellung besichtigt werden, die die 100-jährige Geschichte des Kurortes als eigenständige Gemeinde zeigt.

Fazit

Die leichte Wanderung bietet einige Highlights – angefangen vom Aussichtsturm, über die beiden "Gipfelstürme" bis hin zur Marienquelle und der Hubertuskapelle. Die Verkostung des Bad Sauerbrunner Heilwassers an der Genussquelle im Kurort selbst ist natürlich das i-Tüpfelchen.

Der ca. 3,5-stündige Rundweg ist äußerst abwechslungsreich und wechselt zwischen Forststraße und schmalen, malerischen Waldpfaden. Rastplätze sind ausreichend vorhanden.

Die Route zur Wanderung finden Sie auch auf outdooractive.com.

Stand: 2015

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