Pecherspuren rund um die Burgruine Emmerberg

Ein Artikel von DI Christiane Bartal | 24.09.2015 - 10:55
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Eines der Highlights dieser Rundwanderung ist die Burgruine Emmerberg, wenngleich sie nicht betreten werden darf © Christiane Bartal

Es ist zwar kein Themenpfad im eigentlichen Sinne, auch Lehrtafeln suchen Sie vergebens. Braucht es auch nicht, denn in Winzendorf-Muthmannsdorf sind die Spuren der Pecherei in den umgebenden Kiefernwäldern allgegenwärtig. Hier ein Baum, der die deutlichen Spuren der Harzgewinnung aufweist, dort ein Pechhäferl aus Ton, mit etwas Glück sogar ein dazugehöriger Deckel oder ein Pechnagel, auf den das Pechhäferl gesetzt wird. Dutzende Baumzeugen berichten über das für das südliche Niederösterreich so bekannte Handwerk der Harzgewinnung.

Vorbei am Kalksteinbruch

Startpunkt der Rundwanderung ist der Bahnhof Winzendorf, wo sich sämtliche Wanderwege der Umgebung treffen. Folgen Sie dem Rundwanderweg Nr. 6 (rote Markierung), der Sie auf der Muthmannsdorfer Straße Richtung Emmerberg führt. Bei dem Steinbruch, der Sie rechter Hand begleitet, handelt es sich um einen Kalksteinbruch – der bekanntere Marmorsteinbruch Engelsberg liegt einige Kilometer weiter nordöstlich.

Um sich den Weg entlang der Straße zu ersparen, nehmen Sie etwa auf der Höhe des Steinbruchs (ca. 100 m nach dem Steinbruch-Parkplatz) den Jubiläumssteig auf der linken Straßenseite. Etwa 200 m retour auf der Straße – und schon zweigt auf Höhe des Hauses Nr. 12 links ein schmaler Waldweg ab.

Die Reste der Burg Emmerberg

Nach einem ca. 15-minütigen Anstieg, bei dem Sie am Wegesrand einige Pecherbäume entdecken können, erreichen Sie die Mauerreste der Burg Emmerberg. Das Schild "Zutritt verboten" mag auf den ersten Blick enttäuschen – dient aber zu Ihrer Sicherheit, denn die Ruine ist zum Teil einsturzgefährdet.

Noch bis vor 255 Jahren war die seit dem 12. Jh. auf dem Bergrücken thronende Burg bewohnt. Als Graf Heinrich von Heussenstein 1760 die Abtragung des eichenhölzernen Dachstuhls veranlasste, um die Dachsteuer zu umgehen, leitete er unweigerlich den sukzessiven Verfall der Burgmauern ein.

Blick auf die Hohe Wand

Von der Burgruine Emmerberg führt die Forststraße hinunter Richtung Forsthaus, wo der Wald den Blick auf die Hohe Wand freigibt. Entlang des Waldrandes folgen Sie rechts der roten Markierung – die Hohe Wand begleitet Sie linker Hand, bis Sie wieder in den Kiefernwald eintauchen. Nach einem kurzen Anstieg führt Sie der Waldweg wieder hinunter nach Winzendorf bis zum Bahnhof.

Weglänge: 6 km
Gehzeit: 2 Stunden
Start- und Endpunkt: Bahnhof Winzendorf
Sehenswertes: Kalksteinbruch, Spuren der Harzgewinnung, Burgruine Emmerberg, Ausblick auf die Hohe Wand

Die Route zur Wanderung finden Sie auch auf outdooractive.com.

Stand: 2015

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Auf dem Eselsteig (Rundwanderweg Nr. 6, rot) umrunden Sie den Schlossberg, vorbei an der Burgruine Emmerberg © Christiane Bartal