Osttirol: Unterwegs auf dem Höfe Trail

Ein Artikel von Michaela Tebaldi/www.osttirol.com | 29.04.2020 - 10:06
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Auf dem Höfe Trail geht es durch malerische Wiesen lichte Wälder und vorbei an zahlreichen bewirtschafteten Höfen © Roman Wahl/shutterstock

Wer auf dem Höfe Trail unterwegs ist, durchquert die bergbäuerliche Kulturlandschaft des Tiroler Gail- und Lesachtals. Auf der Wanderung begenet man Menschen, die in und mit dieser intakten und abwechslungsreichen Landschaft werken und wirken.

Wandern von Hof zu Hof

Über den Ort Sillian gelangen Sie ins Tiroler Gailtal. Von dort führt der Höfe Trail Osttirol in drei Etappen auf etwa 30 km durch eine sehr reizvolle Landschaft, die weitgehend von Menschenhand geschaffen worden ist. Sie wandern über Mähwiesen, voll mit unzähligen Blütenpflanzen und Insekten, und spazieren durch sorgsam gepflegte Lärchwiesen. So geht es weiter von Hof zu Hof.
Auf den verschiedenen Höfen lernen Sie das Leben der ortsansässigen Bäuerinnen und Bauern entlang des Trails kennen. Zu bestimmten Zeiten ist der Besucher eingeladen, an der nachhaltigen Bewirtschaftung im Einklang mit der Natur, die im Tiroler Gail- und Lesachtal seit Generationen die Grundlage des Wirtschaftens ist, teilzuhaben und altes Talwissen zu erfahren.

Die kurzen und talnahen Tages-Etappen von durchschnittlich nur 10 km zwischen den Gemeinden und Etappenorten Kartitsch, Obertilliach und Untertilliach laden zum Verweilen und Genießen ein.

Etappe 1: Sillian-Kartitsch

Die Tour startet beim Bahnhof Sillian, direkt an der Brücke über die Drau. Wir biegen noch vor der Brücke rechts ab und folgen dem rechten Uferweg, bis wir an eine Kreuzung gelangen, an der wir rechts abbiegen und unmittelbar danach die Bahnlinie queren. Danach halten wir uns links auf einem geschotterten Wirtschaftsweg, der in einem weiten Bogen die Wiesen quert und dann am Waldrand entlang führt.
Auf einer Holzbrücke überqueren wir den „Sägebach“ und erreichen den Ortsteil Rabland. Wir bleiben südlich der Bahnlinie und durchqueren über ca. 200 m die Siedlung weiter talauswärts, danach halten wir uns rechts und leicht aufwärts auf einer asphaltierten Hofzufahrtstraße.
Wir folgen dem Straßenverlauf, linker Hand treffen wir nach ca. 400 m auf eine Kapelle, an der wir nach rechts bergauf auf einen Schotterweg abbiegen.
Wir überqueren nun fast eben die ersten Wiesen und erreichen die ersten Höfe des Tiroler Gail- und Lesachtals, Zenzer und Bleier. Wir halten uns durch Hollbruck hindurch immer an den asphaltierten Hauptweg und zweigen ca. 100 m nach der Kirche leicht rechts ab auf einen geschotterten Fahrweg, der uns direkt zwischen dem Stadel mit einer imposanten Esche und dem Wohnhaus des Schneiderhofs hindurchführt.
Nach dem Hof halten wir uns links, der Weg quert die Weideflächen und führt in den Wald. Auf einem Forstweg kommen wir kurz darauf oberhalb der Schneider-Säge vorbei, halten uns danach links und queren auf einer kleinen Holzbrücke den Hollbrucker Tal- Bach.

Der Weg führt nun wieder talauswärts, wir folgen der Forststraße. Es geht wieder leicht abwärts; nach etwa 1 km zweigen wir rechts auf einen gut markierten Steig ab, der hinauf in den Wald führt. An der nächsten Verzweigung kurz darauf halten wir uns links. Der Steig führt erst aufwärts und kurz drauf in kleinen Kehren und über kleine Holzbrücken wieder abwärts.
Danach verlassen wir den Wald und folgen einem Wiesenweg entlang des Waldrands der "Kartitscher Schattseite", der uns Blicke auf die „Kartitscher Sonnseite“ ermöglicht. Im Ortsteil Schuster treffen wir schließlich auf eine asphaltierte Gemeindestraße, der wir nach rechts folgen. Nach ca. 275 m, direkt vor der Straßenbrücke über den Gailbach, biegen wir links auf den Wanderweg entlang des Baches ab. Wir folgen dem Gailbach bachabwärts; der Weg führt bald über eine Holzbrücke über den Bach und dann an dessen rechtem Ufer an den ehemaligen Mühlen der "Gail Höfe" und der "Wies Höfe" vorbei.
Scharf rechts zurück geht es direkt oberhalb der Wies-Hof-Mühle aufwärts, über einen geschotterten Traktorweg gelangen wir nach einer Linkskurve zum Innerwies Hof. Noch vor dem großen Stallgebäude geht es rechts am Stall vorbei hinauf auf die Bundesstraße. Wir gehen nach links, ca. 90 m entlang der Bundesstraße und an der Abzweigung nach St. Oswald (nach der Bushaltestelle) halten wir uns rechts und nehmen die asphaltierte Gemeindestraße leicht aufwärts nach St. Oswald. Direkt vor dem Gasthaus Dorfberg geht es scharf rechts zurück durch eine Gasse zwischen den Höfen Toniger und Oberniggler, der ehemaligen „Seilergasse“.
Wir gelangen so direkt zum Mesnerhof von St. Oswald, vor dem wir links aufwärts abbiegen, danach halten wir uns rechts. Nach ca. 50 m verlassen wir den geschotterten Wirtschaftsweg wieder und biegen rechts ab auf den Kartitscher Wiesenweg („Doaswolda Schteigile“- der „Oswalder Steig“).
Wir folgen dem Wiesenweg - erst über das „Mesner Feld“, dann durch Wald und schließlich über die Wiesen der Kartitscher Sonnseite, eine kleinstrukturierte und landschaftlich besonders reizvolle Kulturlandschaft. Wir kommen an der Wieser Schupfe vorbei.
Nach dem zweiten Hof halten wir uns links, es geht leicht aufwärts auf einem Wiesenweg weiter, vorbei an Harpfen wie der Micheler Harpfe. Direkt nach dem Obertroyer Hof gehen wir rechts über einen schmalen Wiesenpfad direkt hinunter ins Kartitscher Dorfzentrum.

Etappe 2: Kartitsch-Obertilliach

Die zweite Etappe startet im Kartitscher Dorfzentrum vor dem Gemeindeamt. Nach dem Gasthof Dolomitenhof zweigen wir nach links von der Bundesstraße ab und gehen über einen erst asphaltierten, dann geschotterten Fahrweg leicht aufwärts auf die „Sonnseite“. Beim Unterjakober Hof gelangen wir auf eine Asphaltstraße, der wir ca. 80 m nach rechts folgen. Wir kommen vorbei am Acker „Zwischen den Straßen“, der vom Joasa Hof bewirtschaftet wird. Zum Joasa Hof selbst ginge es hier noch ca. 150 m geradeaus weiter.
Richtung Obertilliach hingegen biegen wir bereits direkt nach dem Bauerngarten des Oberjakober Hofs scharf links ab auf einen Wiesenpfad, der einen Holzzaun entlang direkt aufwärts führt. Vorbei geht es an dem wuchtig wirkenden Unteregg Hof, wir gelangen 200 m weiter oben in einer Senke wieder auf eine Asphaltstraße, der wir nach links folgen. Nach weiteren 200 m zweigen wir scharf rechts zurück auf einen Waldsteig ab.
Oberhalb des Innerlerch-Hofs quert der Weg eine Wiese und trifft an einer Esche auf einen Schotterweg, dem wir aufwärts folgen. Sobald wir wieder im Wald sind, halten wir uns an der ersten Abzweigung rechts und folgen für ca. 1,5 km einer Forststraße durch den Wald. Noch bevor wir in die halboffenen Bereiche der Lärchwiesen oberhalb des Kartitscher Sattel gelangen, besteht die Möglichkeit, einen Abstecher rechts zurück abwärts zum Klammerwirt in Rauchenbach zu machen und einzukehren (angeschrieben, ca. 500 m, ca. 10 Minuten Gehzeit).

Weiter geht es durch Lärchwiesen oberhalb des Kartitscher Sattels. Weiter halten wir uns immer an den Verlauf dieser historischen Wegeverbindung, die immer in ca. gleicher Höhe entlang und durch die gepflegten Lärchwiesen führt.

Kurz bevor wir wieder auf eine Asphaltstraße gelangen, kommen wir bei der Mühlenbach Schupfe und der Mühlenbach Harpfe vorbei.  Wir kommen auf die Asphaltstraße und folgen dieser weiter bis zu den Äußerst Höfen. Hier beginnt ein Wiesenweg, der nach 150 m einen kleinen Bach quert.  Am ersten Stadel, an dem wir kurz danach vorbeikommen, kann man bereits die ersten Hausdächer der „Obertillga“-Höfe in der Ferne erkennen. Der Wiesenweg führt dann weiter leicht abwärts und trifft direkt in einer Kehre auf eine Asphaltstraße, der wir aufwärts zu den Ebner Höfen folgen.

Oberhalb des Inner-Ebner Hofs nehmen wir den rechten, unteren der Schotterwege und zweigen dann oberhalb des Stalls gleich wieder links auf einen Fußweg ab, der malerisch zwischen einer Trockenmauer („Klaubsteinmauer, Lesesteinmauer,) und einem Holzzaun verläuft. Wir gelangen über diesen Weg auf eine Weidefläche, bleiben an deren oberem Rand und treffen dann auf den Beginn eines Steiges leicht aufwärts in den Wald. Bald fällt der Steig wieder und quert einen Bach, danach geht es wieder leicht aufwärts.
Nach nur wenigen Metern nach dem Bach mündet der Steig in eine Forststraße, der wir folgen. In der „Gostebene“, einer Waldlichtung, geht es abwärts auf der Forststraße weiter, in der ersten Kehre nach der Lichtung verlassen wir diese jedoch wieder und gehen geradeaus weiter auf einem Waldweg. Bald halten wir uns links und queren ein trockenes Bachbett, anschließend geht es wieder auf einer Forststraße weiter bergab. An der nächsten Forststraßen- Kreuzung gehen wir links und über ca. 250 m wieder leicht aufwärts. Wir verlassen die Forststraße nach rechts auf einen abwärts führenden Waldweg; wir halten uns anschließend links und bald queren wir auf einer Holzbrücke den Lahnbach, weiter geht es auf dem Obertilliacher Kirchsteig am Waldrand entlang.
Am ersten (unbewohnten) Haus gehen wir rechts hinunter in den Ortsteil Rodarm. Direkt nach einem zentral in Rodarm freistehenden kleinen Stadl biegen wir links ab und überqueren nach den letzten Häusern eine breite Holzbrücke. Wir folgen der asphaltierten Dorfstraße, auf die wir beim Family-Alm-Hotel treffen, direkt ins Obertilliacher Dorfzentrum, unserem Etappenziel. Im Dorfzentrum befinden sich der Niescherhof von Anja und Roland Ebner, der Messenbacherhof von Maria und Harald Mitterdorfer sowie der Oswalderhof von Hans und Viktoria Obererlacher.  

Etappe 3: Obertilliach-Untertilliach

Diese Etappe beginnt direkt im Zentrum von Obertilliach, unterhalb des "Weiler-Kornkasten". Es geht zunächst abwärts durchs Dorf, am Gasthof Unterwöger vorbei, bis zur Kreuzung mit der Bundesstraße unterhalb der Bäckerei Obererlacher. Wir folgen der Bundesstraße für ca. 80 m nach links und zweigen gleich wieder schräg rechts abwärts ab. Nach ca. 150 m passieren wir die letzten Häuser, es öffnet sich der Blick über die "Obertillga Dorfer Felder", eine einzigartige Kulturlandschaft am Schwemmkegel des Rodarmbachs, mit unzählichen Wiesenparzellen und Stadeln und den zwei Kapellen "Helenenkirchl" und "Niklaskirchl".
Wir folgen einem zunächst asphaltierten Güterweg, halten uns links und finden uns bald auf einem geschotterten Feldweg entlang eines Bachlaufs wieder, der direkt an den beiden Kapellen vorbeiführt.

Im Ortsteil Bachhäusl biegen wir rechts ab und folgen dem Gärberbach abwärts, hier haben wir einen schönen Blick zurück über die Dorfer Felder und auf Obertilliach. Den Gärberbach überqueren wir direkt am Sägewerk (links halten!).

Der Weg verläuft nun am Ufer der Gail entlang. An der nächsten Brücke, nach ca. 1,5 km, ginge es rechts zu den Soldhäusern und dem Kräutergarten von Iris Meyer (ca. 300 m). Richtung Untertilliach jedoch bleiben wir auf der linken Bachseite bis zur nächsten Brücke. Hier queren wir die Gail und verlassen das Bachufer, queren jedoch nach ca. 700 m wiederum die Gail zum letzten Mal über eine Holzbrücke zurück auf die linke Seite und gehen auf der Asphaltstraße hinauf ins Dorf Untertilliach.

Wir treffen an der Brücke über den Nieschenbach in Untertilliach wieder auf die Bundesstraße.

Auf der vor uns linken Brückenseite geht es über eine Nebenstraße hinauf auf den Klammberg zur Imkerei von Josef Schmidhofer (ca. 1,3 km, ca. 30 min, selber Weg zurück). Auf der von uns aus rechten Brückenseite, vor dem Gemeindeamt, geht es hinauf auf den Kirchberg, dem letzten Etappenabschnitt. Blickt man auf Höhe des Gemeindeamtes auf die andere Seite des Baches, kann man die Niescher Mühle sehen. Wir folgen der Nebenstraße, die sich über 7 Kehren hinaufwindet, und kommen an immer traumhafter gelegenen Holz-Höfen vorbei, wie dem Moos Hof mit seinen Schwedenreitern.
Oberhalb des letzten Hauses, Oberkreiner, macht der Weg einen Linksbogen in den Wald, in welchem wir nach rechts auf einen Wandersteig Richtung Eggen abzweigen. Lohnend ist jedoch noch der kurze Abstecher zur Kirche Hl. Ingenuin und Albuin, die man an der Abzweigung bereits sieht und die eine der ältesten des ganzen Tales ist.
Der weitere Weg Richtung Eggen quert bald nach der Abzweigung über eine kleine Holzbrücke den Kircherbach. Auf der gegenüberliegenden Seite geht es dann etwas aufwärts und am unteren Rand von Bergwiesen entlang, bis der Weg in einen geschotterten Fahrweg übergeht.
Es beginnt ein landschaftlich äußerst reizvoller Abschnitt durch Wiesen mit einzelnen Baumgruppen und Stadeln, den Karnischen Kamm immer voll im Blick. Die Landschaft ist nicht nur für uns reizvoll, sondern auch ökologisch bedeutsam – Wildbienen und andere Blütenbesucher kommen hier voll auf ihre Kosten. Wir treffen bald auf die Kehre eines besser ausgebauten Forstwegs, dem wir abwärts folgen. Bald geht dieser in eine asphaltierte Nebenstraße über. Wir erreichen von oben kommend Eggen, die "Kornkammer" des Lesachtals. Nach 4 Kehren gelangen wir direkt zum Untererschbaum Hof. Wir folgen der Asphaltstraße weiter abwärts und zweigen, nachdem wir an der kleinen Kirche vorbei sind, an den Höfen in Untereggen nach links ab, rechts vom Weg steht der Ganner Kornkasten. Hier halten wir uns immer an den asphaltierten Hauptweg durch die Höfe hindurch und weiter abwärts. Bald endet der Asphalt und über einen uralten Karrenweg gelangen wir – erst über Wiesen und dann durch den Wald - in mehreren Kurven hinunter "in die Wacht", dem Etappenziel.

Zur detailierten Wegbeschreibung mit Karten, Gehzeiten und Höhenprofilen gelangen Sie hier: Höfe Trail Osttirol