Naturlehrweg Seebachtal

Ein Artikel von REISEN-Magazin | 22.03.2022 - 12:28
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Der Naturlehrweg führt 6 km durch das Seebachtal © Christiane Bartal

Nahezu eben schlängelt sich der Naturlehrweg durch das wildromantische Seebachtal, eingerahmt von den 3.000er-Gipfeln des Ankogels, der Hochalmspitze und des Säuleck. Der gemütliche Wegverlauf und die vielen Attraktionen auf kurzer Strecke machen ihn zu einem perfekten Ausflugsziel für Familien mit Kindern.

Europaschutzgebiet Stappitzer See

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Der Stappitzer See ist ein Hochgebirgs-Steppensee © Jacqueline Katzer/Shutterstock

Bereits nach wenigen Minuten erreichen Sie den Stappitzer See – ein Naturjuwel der besonderen Art und wertvoller Rastplatz für Zugvögel auf ihrem Weg über die Alpen. Ein Aussichtsturm am Ufer erleichtert die Beobachtung der Tierwelt. Der bis zu 6 m tiefe Hochgebirgs-Steppensee (1.273 m ü. M.) ist ein Relikt der letzten Eiszeit und gilt aufgrund seiner schützenswerten Ökologie als Naturdenkmal und seit 2008 auch als Europaschutzgebiet. Unglaublich, dass dieses Naturjuwel in den 1970er-Jahren beinahe einem Stausee mit Speicherkraftwerk zum Opfer gefallen wäre. Bohrungen hatten allerdings gezeigt, dass der Untergrund, aus gerölligen Gletschermoränen bestehend, ganz und gar nicht für die Realisierung eines derartigen Großprojektes geeignet ist. Einer der Bohrkerne ist hier neben den lehrreichen Infotafeln ausgestellt.

Kuriose Stelzwurzeln

Danach zweigt der Weg rechts ab und führt über die moorige Verlandungszone des Sees auf Holzstegen in den Wald. Der Weg führt vorbei an Stelzwurzlern –  das sind seltsame Baumgestalten, diese Fichten mit „Stelzwurzeln“. Sie entstehen, wenn die Samen auf vermodernden Baumstrünken keimen. Die Wurzeln der jungen Bäume wachsen instinktiv Richtung Waldboden. Bis der alte Baumstamm nach Jahrzehnten verrottet ist, sind bereits starke „Stelzwurzeln“ entstanden, die in der Lage sind, den Baum zu halten..
Schließlich gelangen Sie zu den Wasserfällen. Genießen Sie den Blick auf die fünf Wasserfälle, die sich von den Bergflanken herabstürzen. Der auffälligste von ihnen ist der sog. „Schleierfall“. Seinen Namen verdankt er dem schleierartig herabfallenden Wasser – je nach Jahreszeit mehr oder weniger üppig.
Am Ende des Tals erreichen Sie die urige Schwussnerhütte. Gerade recht für einen kulinarischen Zwischenstopp, bevor Sie den Rückweg über die Sandstraße entlang des mäandrierenden Seebachs, der Lebensader des gleichnamigen Tals, antreten.

Start/Ziel: Parkplatz Ankogel-Seilbahn
Höhendifferenz: 150 m
Weglänge: 6 km 
Gehzeit: 2 Stunden, 30 Minuten
Anfahrt: Von Mallnitz ins Seebachtal bis zur Talstation der Ankogel-Seilbahn.