Kristallklar und pur – zur Quelle der Mur

Ein Artikel von REISEN Magazin/Stefan Spath | 17.08.2022 - 10:09
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Die Quelle sprudelt ansatzlos unter einem Felsblock hervor und nimmt gleich Fahrt auf © Stefan Spath

Ausgangspunkt für eine Tour zum „Murursprung“ ist die 550 Einwohner-Ortschaft Muhr – die sich im Gegensatz zum zweitlängsten Fluss mit einem „h“ schreibt. Der einzige Lungauer Ort mit einem Anteil am Nationalpark Hohe Tauern sieht im Winter wochenlang keinen Sonnenstrahl; doch kaum ist der Frühling angebrochen, scheint es umso kräftiger zu sprießen, und das braune Winterkleid der Wiesen wechselt binnen weniger Tage in saftiges Grün. 

Mit dem eigenen Fahrzeug gelangt man einige Kilometer nach Ortsende zum Arsenhaus, wo einst Erze aus dem Rotgülden-Bergbau verhüttet wurden und weiter über eine kurvige Mautstraße zum Muritzen-Parkplatz (im Sommer auch mit Bussen erschlossen). Eine Güterstraße durch Lärchen- und Fichtenwald stellt die Verbindung zur Sticklerhütte her. Die Ouvertüre ist etwas eintönig, nur die zahlreichen Wasserfälle, die über die steilen Felswände herabstürzen und von der Mur aufgefangen werden, erfreuen das Auge. Stellenweise ist der junge Fluss hier in ein Felskorsett gezwängt. Die Almhütten, die auf dieser einstündigen, ca. 4 km langen Etappe (ca. 180 hm) zu sehen sind, bieten ruhebedürftigen Städtern und sommerfrischenden Lungauern „Urlaub von allem“. Handy-Empfang gibt es hier keinen – man muss sich andere Zeitvertreibe suchen. 
Bei der Sticklerhütte in 1.750 m Höhe beginnt sich das Tal zu weiten und macht einen markanten Knick nach Südwesten. Das nur über die Sommermonate bewirtschaftete Alpenvereinshaus der Sektion Graz liegt auf einer Terrasse und bekommt dadurch besonders in den Nachmittagstunden reichlich Sonne ab. Hinter ihrem Lärchenschindel-Kleid ist die Sticklerhütte ultramodern ausgestattet und bietet auch Zimmer und Lagerplätze für Wanderer, die etwa der Arnoweg oder andere längere Routen in das hinterste Murtal geführt hat. Verlockend auch das kulinarische Angebot „Marke Lungau“. Kaiserschmarren und Kaspressknödel, Saibling aus dem Fischteich nebenan oder Rahmkoch stehen auf der Speisekarte – diese Schmankerl werden für den Rückweg aufgespart.
Nördlich führt ein steiler Anstieg über Almmatten zum Weißeck, das in 2.711 m Höhe über dem hintersten Murtal und dem Riedingtal thront. Der eingeschlagene Weg mit der Nummer 711 ist jedoch um einiges sanfter, gut ausgeschildert und stellt auch an Familien mit kleineren Kindern oder Senioren keine großen Herausforderungen. Die Mur mäandert durch ein Trogtal, das vor Tausenden Jahren einen mächtigen Gletscher beherbergte. 

Die Route zur Wanderung finden Sie auch auf outdooractive.com.

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