Eine Runde bei Liechtenstein

Ein Artikel von REISEN Magazin/Gerald Stiptschitsch | 24.01.2023 - 11:11
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Nahezu 200 Jahre diente die Burg zwischen 1130 und 1295 als zeitweiliger Wohnsitz der Familie Liechtenstein © Gerald Stiptschitsch

Der Kalenderberg ist aufgrund der Stadtnähe zu Wien und der dichten Besiedelung in der Umgebung ein beliebtes Ausflugsziel, auch wenn es kaum jemand als „Kalenderberg“, sondern vielmehr einfach als „Liechtenstein“ kennt. 
Beim Kalenderberg handelt es sich um ein abgeschlossenes Areal, das von Mödling, Maria Enzersdorf, dem Rauchkogel, Vorderbrühl und der Klause mit dem Mödlingbach eingeschlossen wird. Funde von Feuersteinen, Tonscherben und Spinnwirteln zeugen von einer frühen Besiedelung. Weil die Fundplätze in die Epoche der Hallstattzeit eingeordnet werden können, werden jene Funde am Kalenderberg der eigenen „Kalenderbergkultur“ zugeordnet. 

Eine Kapelle wie eine Gewürzdose

Den Kalenderberg erreichen wir einerseits über den Bahnhof Mödling, wo wir über die Hauptstraße und die Fußgängerzone in die Pfarrgasse gelangen und vorbei an der erhöht liegenden Pfarrkirche St. Othmar am östlichen Fuße des Berges stehen. Über einen kurzen, steilen Anstieg in der Anton-Wildgans-Gasse gelangen wir direkt zum Schwarzen Turm. Die andere – gängigere – Variante startet am Parkplatz der Burg Liechtenstein, wo der Weg oberhalb der Böschung startet und den direkten Einstieg in den Rundweg darstellt.
Am Kalenderberg befinden sich verstreut mehrere – teils künstliche – Ruinen, die Fürst Johann Josef I. von und zu Liechtenstein Anfang des 19. Jhs. anlegen ließ. Sie waren damals Teil des sich bis nach Sparbach erstreckten Liechtensteinischen Landschaftspark und gelten als Österreichs erster englischer Landschaftspark.
Der asphaltierte Weg leitet rechts weiter und zweigt kurz darauf rechts, den Asphalt verlassend, ansteigend ab. In einer Serpentine stoßen wir auf einen Querweg, zweigen rechts ab, erreichen schließlich die Turnerwiese und Kirchbergwiese und kommen kurz darauf am Pfefferbüchsel vorbei. Hierbei handelt es sich um eine kleine Kapelle, von der heute nur noch wenig übrig ist. Der Fürst ließ 1818 diese sogenannte Johannes- oder Pilgerkapelle – als „Kirchlein mit einem Turm” – errichten, die wegen ihres eigenwilligen Daches, das Ähnlichkeit mit den Gewürzdosen jener Zeit hatte, im Volksmund den Namen „Pfefferbüchsel“ erhielt. Schon wenige Jahre später, im Revolutionsjahr 1848, wurde die Kapelle zerstört und nicht wiederaufgebaut. 

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