Auf der Habsburg-Meile

Ein Artikel von REISEN Magazin/Gerald Stiptschitsch | 17.10.2023 - 10:23
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Ein schöner Aussichtspunkt auf der Habsburg-Meile ist der Weißenbachblick © Gerald Stiptschitsch

Die Habsburg-Meile ist ein Rundwanderweg, der an drei Einstiegspunkten gestartet werden kann. Wir empfehlen den Beginn bei der Kirche, von wo man durch ein Waldstück zum Jagdschloss und weiter ins Ortszentrum gelangt. Entlang der Strecke gibt es nur wenig steilere Abschnitte, die aber auch von Kindern und älteren Personen leicht bewältigbar sind. Von der Ortschaft selbst führt der Pilgerweg an drei Kapellen vorbei hinauf zur Kirche, die dreimal im Mittelpunkt von großen Feierlichkeiten mit Mitgliedern des Hauses Habsburg stand: die Weihe durch den Stifter, Erzherzog Ferdinand 1602, die 300-Jahr-Feier, bei der Kaiser Franz Josef I. anwesend war und anlässlich der silbernen Hochzeitsfeier von Erzherzogin Marie Valerie und Erzherzog Franz Salvator 1915 .

Geschichtsträchtige Stationen auf der Habsburg-Meile

Die Geschichte beginnt im 16. Jh., als Kaiser Maximilian I. das Radmertal als Jagdregion entdeckte. Von da an kamen die Hohen Herrschaften immer wieder in das Hochtal, um hier der Jagd und Erholung zu frönen. 
Hofjagden: Kaiser Franz Joseph kam 1862 erstmals zum Jagen nach Eisenerz und Radmer. Die Besuche der kaiserlichen Jagdgesellschaften wiederholten sich in den folgenden Jahren in unregelmäßigen Abständen bis ins Jahr 1912. Zu seinen Gästen zählten u. a. Prinz Wilhelm von Preußen (der spätere Kaiser Wilhelm II.), König Albert von Sachsen, der Großherzog von Toskana, Prinz Leopold von Bayern, Erzherzog Franz Ferdinand, Erzherzog Franz Salvator, die Prinzen Georg und Konrad von Bayern.
Weißenbachblick: Ein Aussichtspunkt, von dem man zum Weißenbachl sieht, ist der Weißenbachblick. Dabei handelt es sich um eine wild zerklüftete Felsschlucht, die das Lieblingsrevier von Kaiser ­Maximilian und Kaiser Franz Joseph auf die Jagd nach Gämsen war. Durch die guten Strecken erlangte das Weißenbachl eine gewisse Berühmtheit. Legendär ist der 31. August 1871, als der Kaiser seinen Sohn Kronprinz Rudolf zum ersten Mal zur Gämsenjagd ins Weißenbachl mitnahm.
Kaiserdenkmal: Herzog Max und Fürst Ernst von Hohenberg, die Großneffen des Kaisers, entschlossen sich, dem obersten Waidmann und Jagdherrn in Radmer ein Denkmal zu errichten. Am 20. August 1933 versammelten sich hier in dem stillen Tal die Angehörigen des ehemaligen Kaiserhauses und kaisertreue Beamte, um den Kaiser und die Monarchie noch einmal hochleben zu lassen.
Mohrenkreuz: Auf dem Bild des Kreuzes ist der hl. Antonius mit den Insignien eines Flottenadmirals dargestellt. Diese Darstellung, von der es nur wenige gibt, geht auf ein Ereignis in Algerien von 1732 zurück. Dort konnte die Stadt Oran aufgrund einer Fürbitte des hl. Antonius auf wundersame Weise von den Mauten befreit werden.

Start/Ziel: Kirche Radmer
Höhendifferenz: 55 m
Weglänge: 2,3 km 
Gehzeit: 1 Stunde