Steinpilze: Sammlerglück für Wanderer

Ein Artikel von Michaela Tebaldi/BZfE | 30.09.2020 - 11:31
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Steinpilze transportieren Sie am besten in einem luftigen Korb nach Hause © encierro/shutterstock

Der Steinpilz, auch unter dem Namen Herrenpilz bekannt, gehört zur Familie der Röhrenpilze. Charakteristische Merkmale sind der helle, bauchige Stiel und ein brauner Hut. Manche Arten können schon ab Mai gesammelt werden – die meisten Exemplare findet man aber im September und Oktober.

Verwechslungsgefahr mit dem Gallenröhrling

Der Fichtensteinpilz (Boletus edulis) gedeiht gut auf sauren und nährstoffarmen Böden in heimischen Nadel- und Laubwäldern.
Achtung: Verwechseln Sie den Steinpilz nicht mit dem Gallenröhrling! Er wird auch Bitterling genannt, was schon auf seinen bitteren Geschmack hinweist. Der Pilz ist zwar nicht giftig, verdirbt aber das Pilzgericht und kann zu Magen-Darm-Beschwerden führen. Vor allem die jungen Exemplare sehen dem Steinpilz sehr ähnlich. Ein gutes Unterscheidungsmerkmal ist der Stiel: dieser ist beim Steinpilz weiß bis hellbraun, beim Gallenröhrling allerdings hautfarben. Und Sie können die Zungenprobe machen: Berühren Sie die Kappe des Pilzes leicht mit der Zunge – wenn Sie eine bittere Note schmecken, lassen Sie den Pilz unbedingt stehen.

So ernten Sie Steinpilze richtig

Die besten Voraussetzungen für eine reiche Steinpilzernte ist feuchtes Wetter und milde Temperaturen. Dann können Sie noch weit bis in den Oktober hinein auf Schwammerlsuche in den Wald gehen.
Wenn Sie ein schönes Exemplar gefunden haben, drehen Sie dieses vorsichtig aus dem Boden und entfernen gleich vor Ort Erdreste und faule oder angefressene Stellen. Um zu prüfen, ob sich Maden im Steinpilz den Bauch vollfressen, schneiden Sie das untere Ende des Stiels mit einem scharfen Messer ab – so werden eventuelle Wurmgänge gleich sichtbar. 
Für den Transport nach Hause eignet sich ein luftiges Körbchen am besten, damit die Pilze Luft bekommen und nicht gequetscht werden. Sie können Steinpilze bis zu drei Tage im Kühlschrank lagern, am besten schmecken sie aber noch am gleichen Tag frisch zubereitet – z.B. gebacken oder kurz in Butter angebraten.
Falls Sie eine größere Ernte ergattern konnten, ist auch das Trocknen eine ausgezeichnete Möglichkeit, um die Pilze auch im Winter verwenden zu können. Säubern Sie die Steinpilze mit einer Bürste, schneiden Sie die Kappen und Stiele in feine Scheiben und legen Sie diese locker aufgelegt auf ein Backblech. Bei 50°C sollten diese nach ein paar Stunden im Backrohr trocken sein. In Schraubgläser abfüllen und an einem dunklen und kühlen Platz verstauen.